Rezension

Die Geschichte der Reemtsma-Entführung

Wir sind dann wohl die Angehörigen
von Johann Scheerer

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover ist interessant gestaltet und passt sehr gut zur Geschichte des Buches. Auch der Klappentext hat meine Neugier geweckt, so dass ich das Buch lesen wollte, um die Reemtsma-Entführung aus der Sicht von Johann, dem Sohn von Jan Philipp Reemtsma kennenzulernen.

Klappentext:
Johann Scheerer erzählt auf berührende und mitreißende Weise von den 33 Tagen um Ostern 1996, als sich sein Vater Jan Philipp Reemtsma in den Händen von Entführern befand, das Zuhause zu einer polizeilichen Einsatzzentrale wurde und kaum Hoffnung bestand, ihn lebend wiederzusehen.
»Es waren zwei Geldübergaben gescheitert und mein Vater vermutlich tot. Das Faxgerät hatte kein Papier mehr, wir keine Reserven, und irgendwo lag ein Brief mit Neuigkeiten.« Wie fühlt es sich an, wenn einen die Mutter weckt und berichtet, dass der eigene Vater entführt wurde? Wie erträgt man die Sorge, Ungewissheit, Angst und die quälende Langeweile? Wie füllt man die Tage, wenn jederzeit alles passieren kann, man aber nicht mal in die Schule gehen, Sport machen, oder Freunde treffen darf? Und selbst Die Ärzte, Green Day und die eigene E-Gitarre nicht mehr weiterhelfen?

Die Geschichte hat mich von Anfang an überzeugen können und die Erzählung aus der Sicht des Sohnes ist sehr interessant. Das gibt einen anderen Blickwinkel auf die Entführung. Der Schreibstil ist klar und flüssig, so dass es leicht fällt das Buch zu lesen. Die handelnden Personen und Handlungsorte sind gut und detailliert beschrieben und ich hatte beim Lesen ein klares Bild vor Augen. Man konnte beim Lesen richtig gut mit dem Sohn mitfühlen und seine Gefühle im Rahmen der Entführung waren gut beschrieben. Obwohl man den Ausgang der Entführung ja kannte, war es dennoch spannend bis zum Schluss.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich hatte ein paar unterhaltsame Lesestunden.