Rezension

Die Geschichte eines neuen Namens

Die Geschichte eines neuen Namens - Elena Ferrante

Die Geschichte eines neuen Namens
von Elena Ferrante

Bewertet mit 5 Sternen

Auch im zweiten Teil der neapolitanischen Familiensaga sind die Freundinnen Elena und Lila die Hauptpersonen.
Lila, 16 Jahre alt, heiratet Stefano Carracci aus einer vermögenden Familie. Die Ehe ist nicht sonderlich glücklich, bereits am Hochzeitstag verliert Lila ihre Illusionen. Ihr Ehemann versteht sich als Herr im Haus und scheut nicht vor Gewalt zurück, seinen Anspruch durchzusetzen und der eigensinnigen Lila ihre Flausen auszutreiben. Elena dagegen hat Schwierigkeiten ihren schulischen Ehrgeiz wieder zu wecken und weiß nicht recht, wohin sie die Zukunft führen soll. Das Band der Freundschaft bleibt aber erhalten, auch wenn es Missverständnisse und Abkühlung gibt. Ganz Ehrlich der 1. Band der Neapolitanischen-Saga war schon gut, aber der 2. Teil gefiel mir noch
viel besser. Er steckte mich erst so richtig mit dem Elena Ferrante „ Fieber“ an, ich kann es kaum erwarten bis der 3. und 4. Teil erscheint. Auch dieser Band endet wieder mit einem Cliffhanger, und lässt uns ungewiss zurück wie es ausgeht.

Die Autorin wusste mich beim Lesen zu begeistern, sie schildert diese beiden Freundinnen , deren Verletzlichkeit und das Leben in den 60er Jahren in Neapel, dem Armenviertel Rione sehr Bildhaft und lebendig. Man litt mit den beiden mit. Sie zeigt so richtig das Leben der Frauen unter dem Macho Gehabe ihrer Ehemänner wieder, die Frau hatte sich zu ducken und dem Manne untertan zu sein. Der Schreibstil ist klar, Kraftvoll, Facettenreich und mitreißend. Die einzelnen Protagonisten sind sehr real, und auch ihre einzelnen Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Der Handlungsaufbau, fand ich sehr stimmig und gut, hier steckt viel Mühe und Arbeit drin.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.