Rezension

Die Geschichte eines Serienkillers

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich bin die Nacht" ist ein Thriller, der ganz anders war als ich zunächst angenommen hatte, denn er spricht zwar von einem Serienmörder, der widerlicher nicht sein kann, aber auch von einer Verschwörung, die mir am Ende wirklich den Atem stocken ließ, da ich dieses so nicht erwartet hätte. Ich liebe es, wenn Bücher mich tatsächlich noch überraschen können. "Ich bin die Nacht" ist der zweite Band über den Serienmörder Francis Ackermann junior und nachdem ich nun den Thriller beendet habe, bin ich sehr versucht auch "Racheopfer" zu lesen, da ich darin vermute mehr über Francis Ackermann zu lesen. Wir bekommen immer wieder kleine Einblendungen über Francis Ackermanns Vergangenheit und er ist das Ergebnis seines kranken Vaters, der einen Serienmörder aufgezogen und regelrecht gezüchtet hat. Francis mordet ohne mit der Wimper zu zucken und spielt dabei ein Spiel mit seinen Opfern. Ein regelrecht krankes Spiel. Zwischendurch empfand ich es als wirklich sehr, sehr grausam, besonders wenn es darum ging, das Mütter lediglich ihre Kinder beschützen wollten. Mir ist aufgefallen, das Mutterliebe etwas ist, was Francis Ackermann völlig fremd ist. Es verwirrt ihn und er kann sich nicht darauf einlassen. Francis ist ein Spieler und seine Mitspieler sind dazu verdammt zu verlieren. Die Chance das Spiel zu gewinnen ist einfach zu gering und dennoch hat man als Leser immer wieder die Hoffnung das sich der Spieß umdreht. Francis hat keinerlei Gefühlsregung in sich und das ist etwas, was sicherlich im Zusammenhang mit seinem Vater steht. "Ich bin die Nacht" lebt von Zufällen und wirklich interessanten Protagonisten, die uns entweder sympatisch sind oder uns verachtenswert erscheinen. Ich konnte mich auf den Thriller einlassen und auch wenn manches wirklich überspitzt und unglaubwürdig erscheint, hat mir das Gesamtbild des Thrillers sehr gefallen. Ich möchte gerne eine Leseempfehlung aussprechen, denn die Jagd auf Francis ist wirklich spannend, da auch noch andere Personen in diese Jagd miteinbezogen werden, die mit den Taten des Killers wenig zu tun haben und sich einfach nur im falschen Moment am falschen Ort befunden haben. Lediglich das Ende der Verschwörung, der Marcus ausgesetzt ist, beschert dem Thriller einen leicht bitteren Nebengeschmack, denn es wirkt zu aufgesetzt und selbst für amerikanische Verhältnisse komplett unglaubwürdig. Für mich nebensächlich, denn das Katz und Maus Spiel des Serienkillers ließ mich als hartgesottenen Thrillerfan ganz auf meine Kosten kommen.