Rezension

Die gleißende Welt

Die gleißende Welt
von Siri Hustvedt

Bewertet mit 3 Sternen

„Die gleißende Welt“ von Siri Hustvedt

 

Inhalt:

Dieses Buch handelt von der Künstlerin Harriet Burden. Um zu beweisen, dass Männer in der Kunstwelt sehr viel mehr gewürdigt werden und mehr Erfolg haben als Frauen, beginnt sie mit dem Projekt „Masken“. Dafür fertigt sie drei Ausstellungen, die jeweils unter einem anderen männlichen Künstler erscheinen. Mit ihrer letzten „Maske“ jedoch hat sie sich verschätz. Der Künstler Rune nämlich bestreitet, dass Harriet das Werk für ihn gefertigt hat …

 

Meine Meinung:

Das Buch ist so aufgebaut, als wäre es ein Tatsachenbericht. Es ist zusammengestellt aus Tagebucheinträgen von Harriet Burden, Interviews und  Stellungnahmen von Bekannten und Beteiligten. So war ich auch erstmal etwas verwirrt, ob es sich überhaupt um eine fiktive Geschichte handelt, wie ich eigentlich dachte, oder ob das jetzt alles tatsächlich wirklich passiert ist. Deswegen habe ich erst einmal Google zu Rate ziehen müssen, und konnte mir dann doch sicher sein, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt. Dass ich nicht wusste, was ich da jetzt für eine Geschichte vor mir liegen habe, hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Das hat irgendwie von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.

An sich fand ich das Buch aber ganz interessant. Harriet wurde von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet, sodass man sich ein gutes Bild von ihr machen konnte. Auch die Beschreibungen ihrer Kunst waren ziemlich faszinierend, sodass man teilweise Lust hatte, diese Kunst wirklich mal zu sehen, woran man auch festmachen kann, dass es sehr lebhafte Beschreibungen waren.

Was ich aber auch sagen muss ist, dass Harriets Welt und diese ganze Kunstwelt überhaupt nicht meine waren. Dieses ganze, dass die Künstler so wichtig sind konnte ich gar nicht nachempfinde. Ich bin vor allem von Malerei fasziniert. Ich finde Claude Monets Bilder toll und letzten habe ich zum Beispiel total spannende Street Art gesehen. Aber dabei achte ich überhaupt nicht darauf, wer der Maler ist. Außer Monet hab ich auch keinen Künstler, bei dem ich sagen könnte, seine Bilder mag ich. Ich bin einfach oft fasziniert, wenn ich was sehe aber dabei ist es doch schnuppe wer das jetzt gemalt hat. Ob Mann oder Frau oder Kind oder was weiß ich, wirkt sich für mich einfach nicht auf das Bild an sich aus. Von daher konnte ich Harriets grundsätzliches Problem nicht wirklich nachvollziehen.

Was mich auch so ein bisschen gestört hat, sind die Texte von Harriet und ihrem Sohn. Die von ihrem Sohn fand ich total abgedreht und sie ließen den Sohn total arrogant, nichtsnutzig und somit unsympathisch wirken. Somit habe ich innerlich immer aufgestöhnt, wenn wieder ein Text von ihm kam und war froh, wenn es dann wieder vorbei war.

Und auch Harriet hat sich oft viel zu schlau ausgedrückt, sodass ich mich einfach nur gefragt habe, was sie denn jetzt von mir will.

Interessant waren aber wiederrum die Beziehungen zwischen Harriet und ihren einzelnen Masken, die alle sehr verschieden aber ausführlich und lebhaft dargestellt wurden.

 

Fazit:

Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht ganz überzeugen. Die Personen und ihre Beziehungen zu einander wurden sehr gut und ausführlichen dargestellt und auch inhaltlich konnte das Buch mit vielen interessanten Aspekten aufwarten. Jedoch war die Sprache für mich teilweise einfach nur unverständlich und dass man die Geschichte so leicht für wahr halten kann, hat mir auch nicht gefallen.