Rezension

Die innere Einstellung – der Schlüssel zum Glück

Die Entdeckung des Glücks - Isabell Prophet

Die Entdeckung des Glücks
von Isabell Prophet

Bewertet mit 4 Sternen

Schon in der Kapitelübersicht klingen Themen rund um das Gefühl des Glücklichseins an, über die gewiss jeder schon einmal nachgegrübelt hat und entweder zu keinem Ende gekommen ist oder das Resultat nicht von Dauer war. Wie kann man das kleine aber dauerhafte Glück, dieses in sich ruhen in sich wachrufen und vor allem auch festhalten? Das Buch wird sehr viele Menschen ansprechen, denn wer hat schon ein Arbeitskollektiv, an dem es nichts auszusetzen gibt oder eine Tätigkeit, die einen wirklich erfüllt? Doch wohl gemerkt: die eben genannten Dinge können wir nicht grundlegend verändern, doch wir können uns ändern. Darauf liegt das Hauptaugenmerk des Buches. Es gibt Antworten und bietet Lösungsansätze, mit denen jeder etwas anfangen und an sich arbeiten kann.

Persönliche Erfahrungen und Empfindungen verschiedener Menschen durchweben die Lektüre gemeinsam mit philosophischen Denkansätzen und wissenschaftlichen Fakten und neuesten Erkenntnissen. Ebenso wird mit der bisherigen Meinung, dass Arbeit und Freizeit strikt getrennt werden sollen, hart ins Gericht gegangen. Es wird erklärt, weshalb dieses ständige An- und Abschalten kontraproduktiv auf unser Empfinden einwirkt. Die Autorin referiert dabei nicht sachlich sondern legt Ursachen, Wirkungen und deren komplexe Zusammenhänge so anschaulich und unterhaltsam dar, dass jeder sehr gut folgen und nachvollziehen kann.

Der Input dabei ist allerdings immens. Ebenso werden eigene Gedanken und Empfindungen sehr stark angeregt. Ein durchgehendes Lesen wäre daher dem Anliegen des Buches nicht angemessen.

Die Wahrnehmung bestimmt unser Empfinden in hohem Maße. Und gerade diese bisherigen Denkschemata, nicht selten durch Erziehung und gesellschaftliche Konventionen bestimmt, sind es, die uns oft daran hindern, das vorhandene kleine Glück überhaupt zu erkennen und als solches anzuerkennen. Und genau da liegt für die Autorin auch der Knackpunkt. Dort setzt sie an und beleuchtet persönliche Erwartungen und Wahrnehmungen und was sie in uns auslösen. Zum sich glücklich fühlen, ohne sich dabei allerdings etwas vorzumachen, braucht man auch die anderen. Glücklich sein kann man wirklich nicht allein, wenn es von Dauer sein soll.

Bei allem Beschriebenen ist nie von dem euphorischen Glück die Rede. Es geht stets um diese innere Zufriedenheit jenseits von höher, schneller, weiter, mehr und besser. Man muss sich auch keine allzu großen Ziele setzen. Was ist dabei, wenn man „überholt“ wird. Sollen die anderen doch hetzen. Wer sich diesem Teufelskreis entziehen will, wird merken, dass dies Kraft und Überzeugung kostet. Zu leicht wird man da als nicht strebsam oder antriebslos angesehen. Daran zeigt sich aber recht schnell, inwieweit man seine innere Überzeugung gefestigt hat.

Man kann nicht alles haben und muss das auch gar nicht. Was dies aber für den Leser im einzelnen bedeutet, obliegt ihm allein. Vernunft, Begehren und Wille sollen im Einklang sein. S. 24 Davon war schon Platon überzeugt. Ängste und Stress im Zaum halten, einen Ausgleich schaffen, der für innere Ruhe sorgt. Vieles wussten wir bereits. Doch es ist sehr interessant zu lesen, wie man all dies mit all seinen notwendigen Tagesaktivitäten gewinnbringend verknüpfen kann; einem Gewinn, der mit Geld nicht zu bezahlen ist.