Rezension

Die Kirschvilla

Die Kirschvilla - Hanna Caspian

Die Kirschvilla
von Hanna Caspian

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe Romane, die Familiengeheimnisse als Thema habe und die dürfen auch gern im historischen Bereich – also in der Vergangenheit – angesiedelt sein. Also ist es nicht verwunderlich, dass der Klappentext des Romanes „Die Kirschvilla“ mich auf Anhieb angesprochen hat.

Die Geschichte beginnt, durch den Prolog, sehr düster und geheimnisvoll. Damit hat mich die Autorin gleich in die Geschichte hineingezogen, war ich doch gespannt wie es weitergeht, was sich daraus entwickelt und wie es alles zusammenhängt.

Hanna Caspian hat den Roman auf zwei Zeitebenen angesiedelt. Einmal in der heutigen Zeit und den 1920er Jahren.

Leider – und das ist für mich ein Kritikpunkt – ist es nicht wirklich chronologisch aufgebaut. Selbst innerhalb der „Zeitsprünge“, also bei den Rückblenden in die Vergangenheit, springt die Autorin zwischen den Jahren hin und her. So muss man als Leser wirklich dran bleiben, konzentriert bleiben. Da ich das Buch leider nur mit vielen Unterbrechungen lesen konnte, war es mit der Konzentration nicht immer weit her, so dass ich so manches Mal durcheinander gekommen bin.

Dennoch hat es die Autorin verstanden, durch ihren Schreibstil und ihre Erzählweise eine stimmige, düstere und spannende Familiengeschichte zu schreiben. Es ist eine Geschichte, die berührt und bewegt und es macht Spaß, sie zu lesen. Auch wenn ich mir so manches mal ein paar fröhliche Momente; ein paar weniger melancholische Momente gewünscht hätte. Einfach, um einmal Luft holen zu können, einmal aufzuatmen.

Die Autorin schafft es richtig gut, das Köln der 1920er Jahre vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen – so detailreich und packend ist ihre Art, das ganze Szenario zu beschreiben.

Die Charaktere sind authentisch und detailreich gezeichnet, auch wenn es in meinen Augen nicht zu 100% gelungen ist, ihnen auch die nötige Tiefe zu geben. Das ist aber wahrscheinlich auf Grund der Vielzahl der Personen gar nicht möglich. Dennoch hatte ich die „Chance“, meine Sympathien und Antipathien zu verteilen.