Rezension

Die leidenschaftliche und romantische Geschichte einer jungen Liebe

Das Geheimnis von Ella und Micha - Jessica Sorensen

Das Geheimnis von Ella und Micha
von Jessica Sorensen

Bewertet mit 4 Sternen

Momentan wird der deutsche Buchmarkt von einer Welle an New Adult Romanen überrollt. Besonders die USA haben viele potenzielle Bestseller zu bieten und mit "Das Geheimnis von Ella und Micha" erscheint nun hierzulande der erste Roman von Jessica Sorensen.

Insgesamt umfasst die gesamte Geschichte drei Bände - wobei im dritten ein anderes Liebespaar im Mittelpunkt steht - und es beginnt alles mit einer Trennung.
Ella schafft es nicht, ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten und sagt sich über Nacht von all dem los, was sie war und was sie ausmachte. Sie lässt nicht nur ihre gesamte Persönlichkeit zurück, sondern auch Micha. Acht Monate lang lebt sie in einer fremden Stadt ein Leben voller Vernunft, bis sie über den Sommer zurück nach Hause kommt; fest entschlossen, sich von Micha fernzuhalten. Denn das draufgängerische Mädchen von einst gibt es nicht mehr. Micha ist allerdings ganz anderer Meinung.

Jessica Sorensen erzählt nicht NUR eine Liebesgeschichte. Durch Ella zeigt sie, dass es okay ist Fehler zu machen und dass man die Vergangenheit loslassen muss, um die Zukunft sehen zu können. Diese versteckte Botschaft stimmt nachdenklich und bewirkt, dass die Grundstimmung beinahe durchgehend bedrückt ist.

Die im Vordergrund stehenden Protagonisten, Ella und Micha, waren einst die besten Freunde. Jetzt ist es nur noch kompliziert. Die Gefühle, die in Ella toben, sind widersprüchlich. Die von Micha hingegen klar. Sie fordert ihn heraus, treibt ihn an und macht ihn rasend. Zwischen ihnen herrscht eine derart aufgeladene erotische Atmosphäre, dass es irgendwann zur Explosion kommen muss. Ihre Probleme sind nachvollziehbar und realistisch. Allerdings ist das Geheimnis von Ellas rätselhaftem Verhalten recht vorhersehbar.

Der Handlungsverlauf ist klar vorgegeben und hält kaum Überraschungen parat. Auch wenn mir insgesamt Ella und Michas komplizierte Geschichte gefallen hat, und es einige wirklich wundervolle und heiße Momente gab, konnte sie mich emotional nicht so vom Hocker hauen, wie ich Anfangs gehofft hatte. Ein wenig erinnerte mich das Setting an Jamie McGuires "Beautiful Disaster" - ein Buch, das mir damals wahnsinnig unter die Haut ging.

Obwohl ich aller Wahrscheinlichkeit nach die Fortsetzung lesen werde, gerade weil mir Sorensens Art zu schreiben gut gefällt, bin ich der Ansicht, dass man das Ende auch als solches betrachten könnte. Sicherlich bleiben kleinere Fragen offen und die Charaktere bergen durchaus genügend Potenzial für Folgebände, doch danach schreien würde ich nicht.