Rezension

Die Liebe ist stark

Die Liebe ist stark - Francine Rivers

Die Liebe ist stark
von Francine Rivers

Bewertet mit 5 Sternen

Mit „Die Liebe ist stark“ durfte ich bereits den dritten Roman von Francine Rivers im Rahmen einer Leserunde lesen.

Das Buch ist der erste christliche Roman der Autorin und ich war sehr gespannt auf die Geschichte.

Sarah ist erst 8 Jahre alt, als sie von allen vertrauten Menschen verlassen, in die Prostitution verkauft wird. Jahre später ist sie als „Angel“ eine heißbegehrte Prostituierte und hat sich innerlich so sehr abgeschottet, dass nichts mehr zu ihr durchdringt.

In einer kalifornischen Goldgräberstadt begegnet Michael Hosea Angel das erste Mal und er weiß sofort, dass diese junge Frau sein Schicksal sein wird. Behutsam und mit unendlicher Geduld versucht er Angel zu zeigen, dass das Leben noch mehr als Abhängigkeit und Gewalt bereithalten kann.

Finden die Beiden eines Tages zueinander?

Mir hat „Die Liebe ist stark“ unheimlich gut gefallen. Das Buch entwickelt innerhalb weniger Seiten eine unglaublich starke Anziehungskraft, der man sich nur mühsam wieder entziehen kann.

Die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt und haben mich schnell für sich eingenommen. Vor allem Angel hat mich mit ihrem Schicksal berührt. Gefühle haben für sie zeitlebens ein Risiko dargestellt und so ist sie von Michael und seiner Zuwendung völlig überfordert. Mehrmals ergreift sie vor ihm und auch vor sich selbst die Flucht. Wie sie sich nach und nach öffnet und durch Begegnungen mit ihren Mitmenschen viel über sich selbst und ihre Emotionen lernt, ist sehr berührend zu lesen.

Michael ist ein vollkommen rechtschaffener Mensch und er lebt das Gebot der christlichen Nächstenliebe aus ganzem Herzen. Sein Umgang mit der stellenweise sehr widerborstigen Angel ist von einer unendlichen Geduld und großer Liebe geprägt. Teilweise bekommt er durch diese herausragenden positiven Eigenschaften den Anstrich eines unfehlbaren Heiligen. Die Autorin versteht es diesen Eindruck durch Szenen, in denen Michael zweifelt, hadert, klagt und auch weint, zu mildern und ihn dadurch menschlich erscheinen zu lassen.

Ein besonderes Highlight waren für mich die persönlichen Zwiegespräche zwischen Michael und Gott. Diese sind von einem feinen Humor geprägt, der mir ausgesprochen gut gefallen.

Der christliche Glaube spielt in der Geschichte eine große Rolle, fügt sich aber zu jeder Zeit glaubwürdig und passend in den Handlungsverlauf ein.

Die Autorin versteht es aus den verschiedenen Zutaten ihrer Handlung eine Geschichte mit Tiefgang zu kreieren, die einerseits mit spannenden Wendungen an die Seiten fesselt und gleichzeitig mit ihren Emotionen tief berührt.

Von mir gibt es 5 Bewertungssterne dafür!