Rezension

Die Liebe zur Insel

Meerblick inklusive - Anna Rosendahl

Meerblick inklusive
von Anna Rosendahl

Bewertet mit 4 Sternen

Meike hat ihren Job verloren, ihr Freund hat sich von ihr getrennt und sie wohnt vorübergehend wieder bei ihren Eltern.
Und dann verschwindet auch noch ihre recht rüstige, 70-jährige Oma von heute auf morgen.

Oma lässt den Mann mit frischem Butterkuchen und einem Lebewohl-Brief zurück. Jedoch scheinen weder Opa noch ihr Sohn sonderlich besorgt. Meike widerum, die ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Oma hat, gibt sich nicht mit dem Brief zufrieden und recherchiert auf eigene Faust, warum Oma wohl so Hals über Kopf aus ihrem gut situierten Leben geflohen und vor allem, wohin sie gegangen ist.

Die Reise führt sie nach Amrum. Dort lernt Meike nicht nur die Insel kennen und lieben, sie fühlt sich sofort heimisch und lernt auch noch viele nette und einige skurille Menschen kennen. Bis sie hinter Oma`s Geheimnis kommt, dauert es allerdings ein kleines bisschen...

Ich muss gestehen, dass mir das Buch alleine deswegen schon gefallen hat, da es von Amrum erzählt. Selbst bin ich dort noch nicht gewesen, aber ich habe jetzt das Gefühl, die Insel schon zu kennen. Die Beschreibungen der Inselbewohner, ihrer Mentalität, die Beschreibungen der Insel selbst.... alles das hat mir das Gefühl vermittelt, dass es sehr authentisch ist und ich mir ein richtig gutes Bild der Insel machen konnte.

Die Szenen mit Walter und Suzanna haben mir sehr gefallen, waren sie auch noch so merkwürdig oder surreal. Irgendwie hat man die beiden lieb gewonnen und wünscht sich glatt, man würde so etwas auch einmal erleben und könnte somit die Kraft und Besonderheit von Amrum spüren. (Vielleicht muss man es daher auch einfach dieser Kraft zusprechen, dass ein paar Zufälle dabei waren, die doch eher unglaubwürdig waren...)

Einziger Wermutstropfen für mich war, dass Oma und Opa mir leider trotz der herzlichen Geschichte irgendwie zu fremd blieben. Gerne hätte ich Ische noch näher kennengelernt. Bei allem was sie erlebt und bei allem, was sie mitgemacht hat, hätte ich mich gefreut, sie irgendwie noch intensiver kennenlernen bzw ins Herz schließen zu können.

Das Ende des Buches hatte für mich doch noch einige Überraschungen parat, auch wenn man das Gefühl hatte, dass zum Schluss alles relativ flott gehen musste. Das fand ich schade. Viele der Beweg- und Hintergründe hätten meinetwegen gerne noch genauer ausgeführt werden dürfen.

Alles in allem hat mir das Buch jedoch recht gut gefallen und alleine schon wegen der Liebe zur Insel, die man dem Buch anmerken kann, fand ich die Geschichte recht liebenswert.