Rezension

Die Magie von Maierhofen

Die Blütensammlerin - Petra Durst-Benning

Die Blütensammlerin
von Petra Durst-Benning

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ihr Mann sie zum Kräuter-der-Provinz-Festival verlassen hat, lebt Christine alleine in ihrem Haus.

Doch Herbert, ihr Ex, ist noch genauso widerlich wie eh und je und möchte sie am liebsten dazu "überreden" das Haus zu verkaufen oder ihm zumindest seinen Teil daran auszuzahlen.

Findig, und einsam, wie Christine ist, fällt ihr jedoch eine Lösung ein, um Geld für den Unterhalt zu erzielen. Kurzfristig macht sie einfach aus ihrem schönen Heim ein Bed & Breakfast. Schließlich ist immer etwas los in Maierhofen, seitdem Greta sich um das Marketing kümmert. Und so wundert es auch nicht, dass zum großen "Meine Landliebe" Koch-Event ganz Maierhofen schon wieder auf den Beinen und somit fast ausgebucht ist.

Bei der neugebackenen Pensionswirtin wohnt auch noch das Single-Koch-Team... und das verspricht, dass es trubelig zugehen wird.

Dem Zauber mancher Bücher kann man sich einfach nicht entziehen. Zu real sind die Gefühle, die man mit den Protagonisten der Geschichte verknüpft. Fast meint man, sie alle zu kennen und direkt nach dem Ende der Geschichte fängt man an, sie zu vermissen.

Umso schöner, wenn die Geschichte dann weitergeht. So auch in Maierhofen...

Wie schon der Titel andeutet, dreht sich dieses mal die Geschichte hauptsächlich um Christine, die Blütensammlerin.

Die Anthipatie gegenüber Herbert ist deutlich greifbar. Er ist so gekonnt widerlich dargestellt, dass man Christine einfach nur in den Arm nehmen und drücken und ihr, wie ihre treuen Freundinnen auch, beistehen möchte. Umso mehr kann man sich an ihrem Erfolg als Pensionswirtin erfreuen.

Die Beschreibungen der Zimmer, die Mühe, die sie sich mit der Deko und dem Herrichten der Räume gibt, alles wirkt richtig präsent und man kann sich die Bilder sehr gut vorstellen (und wünscht sich auch einmal, in einer solchen Pension zu sein).

Ihre Verzweiflung, ihre Trauer und Wut sind so gut spürbar und man brennt geradezu darauf, die kleine Kochgruppe näher kennenzulernen. Dass dann auch noch Armor Einzug halten könnte, vermutet man schon von Anfang an. Aber wie sich alles dreht und wendet ist einfach nur schön. Richtig große Überraschungen gibt es keine und auch keine große Action. Aber da Maierhofen ein Genießerdorf und dieses ein Wohlfühlroman ist, kann man sich auch von den kleinen, großen Überraschungen so richtig mitreißen lassen..

Die Charaktere sind, genau wie im richtigen Leben, mal sehr sympathisch, mal weniger sympathisch dargestellt.

Ebenfalls gefällt mir, dass die Maierhofen Geschichten, zum Leben und Lesen einladen.

Beim Lesen kann man auch noch mal den ein oder anderen eigenen Denkanstoß mitnehmen und das nächste Mal vielleicht auch ein klein wenig achtsamer über eine schöne Blumenwiese gehen und einfach nur genießen. Ohne Termindruck, ohne Alltagsstress.

Am Ende des Romans stand auch hier wieder ein wohliges Aufseufzen bei mir, jedoch gepaart mit einem groen Schuss Wehmut. Nach schönen Geschichten fällt es mir immer schwer, wieder Abschied zu nehmen. Vor allem, wenn man die Bekannten so liebgewonnen hat wie "meine Maierhofener". Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Geschichte!

Wie bei den Vorgängern auch, waren dieses mal ebenfalls wieder schöne Rezepte (nun für Liköre, Cocktails und Sirup - ganz passend zur Jahreszeit) angegeben.