Rezension

Die Oleanderfrauen

Die Oleanderfrauen - Teresa Simon

Die Oleanderfrauen
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin Teresa Simon entführt uns in ihrem Buch „Die Oleanderfrauen“ nach Hamburg. Dort taucht der Leser in unterschiedlichen Zeitebenen in die Welt des Kaffees ein.

Jule führt in Hamburg ein kleines Café mit dem Namen Strandperlchen. Damit hat sie sich einen Lebenstraum erfüllt. Leider steht eine Mieterhöhung ins Haus und Jule weiß nicht, wie sie diese dauerhaft finanzieren soll. Da wird ihr wohl auch ihre zweite Einnahmequelle nicht weiterhelfen. Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich nebenher damit Familiengeschichten aufzuarbeiten. Diese Aufgabe erfüllt sie mit viel Engagement so wie sie auch mit Liebe und Leidenschaft ihre Kuchen herstellt und in ihrem Strandperlchen ausgefallenen Kaffeesorten kredenzt.

Zufällig macht Jule die Bekanntschaft von Johanna, einer älteren Dame, die gerade dabei ist die Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter zu durchforsten. Dabei ist Johanna auf ein interessantes Tagebuch gestoßen. In diesem hat eine junge Frau namens Sophie ihr Leben in der Zeit zwischen 1936 und 1943, also zur Zeit des Nationalsozialismus, niedergeschrieben. Sophie stammt aus gutem Hause, ihr Vater ist ein einflussreicher Kaffeebaron. Als Sophie sich in den Sohn der Köchin verliebt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Von der Geschichte der jungen Sophie ist Johanna sehr berührt. Sie beauftragt Jule damit herauszufinden wer diese junge Frau war und was sich überhaupt über die Personen, die im Tagebuch vorkommen, herausfinden lässt.

Teresa Simon hat hier eine Geschichte in zwei Handlungssträngen geschaffen, die mit viel Liebe geschrieben wurde. In ihr stecken viele Emotionen aber auch viel Hintergrundrecherchen. „Die Oleanderfrauen“ ist ein historischer Roman, der lange nachwirkt. Hier wird die Zeit des Nationalsozialismus an diversen Beispielen sehr eindringlich dargestellt. Unvorstellbares Leid hat diese Zeit über viele Menschen und ihre Familien gebracht. Teilweise wirkt das auch noch bis heute nach. Wer das nicht glaubt, der sollte diesen Roman zur Hand nehmen und teilhaben am Schicksal von Sophie und ihrem geliebten Hannes, ihrem Freund Malte, aber auch am Leben von Jule und Johanna.

Dieses Buch versteht es zu begeistern. Es macht nachdenklich, weckt Emotionen und wirkt lange nach. Großartig!

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