Rezension

Die Pest ist zurückgekehrt...

Das Pestdorf - Deana Zinßmeister

Das Pestdorf
von Deana Zinßmeister

Bewertet mit 4 Sternen

Beim vorliegenden Roman handelt es sich nach "Das Pestzeichen" und "Der Pestreiter" um den abschließenden Band der Pesttrilogie. Da mir die ersten beiden Bücher gut gefielen, wollte ich natürlich wissen wie es weiter geht. Für mein Empfinden kann man das Buch auch unabhängig von den Vorgängern lesen und es dennoch gut verstehen, allerdings verpasst man dann etwas.

Dieses Mal schreiben wir das Jahr 1671 und es geht um die Kinder von Susanna und ihrem Gatten Urs. Sohn Michael muss feststellen, dass er anders ist als andere. Wird er sein Geheimnis für sich behalten können? Und seine Schwester Gritli begibt sich auf Botentour, nur um alsbald im Pestdorf Piesport zu landen. Wird man sie retten können?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Ereignisse, so dass wir die Handlung aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Handlungsorten mitbekommen.

Die Autorin macht es dem Leser einfach wieder in das Geschehen zu finden, denn durch Susannas Erzählungen erinnert man sich schnell, was im vorherigen Band passiert ist. Die Rückblenden sind von der Dosis genau richtig gewählt, um sich zu erinnern, aber nicht das Gefühl zu haben, dass sich alles wiederholen würde.

Der Schreibstil von Frau Zinßmeister lässt sich angenehm leicht lesen, so dass die Seiten nur dahinfliegen. Zudem gelingt es ihr die Schrecken der Pest dem Leser bildlich vor Augen zu führen.

Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet. Das Verhalten von Susanna und Urs als Ehepaar und Eltern war sehr realistisch dargestellt und nachvollziehbar. Besonders intensiv empfand ich Sohn Michael mit seinem "Problem", denn das hat mich emotional wirklich sehr gefesselt.

Das Buch wird abgerundet durch ein Personenregister und eine Übersichtskarte um Piesport, so dass man sich besser orientieren kann.

Das Ende hat mich anfänglich etwas erstaunt und ich musste erst einmal grübeln, ob ich mit der gefundenen Lösung zufrieden bin. Letztendlich hätte es die Autorin aber wirklich nicht besser auflösen können.

Fazit: Ein gelungener Abschluss der Trilogie, den ich gern empfehle. Lesenswert!