Rezension

Die Prinzessin und der Samurai

Geliebter Samurai - An Lin

Geliebter Samurai
von An Lin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Yuna ist jung, 29 Jahre alt, hübsch und sogar auf der Karriereleiter auf dem Weg nach oben, denn in ihrem Büro bei einem Autokonzern wurde sie gerade erst befördert. Seit einer Weile plagen sie jedoch Nachts Träume, in denen sie eine Prinzessin aus dem zwölften Jahrhundert ist und vor dem Shogun und dessen Ninjas flüchten muss. Dabei hilft ihr ihr Samurai Yoshi, mit dem sie heimlich eine Beziehung führt, die aber eigentlich nicht erlaubt ist. Als sie auf dem Weg ins Büro plötzlich Yoshi in Fleisch und Blut vor sich sieht, ist sie gänzlich fassungslos, denn Yoshi ist in Wirklichkeit erst siebzehn und dazu auch noch ein Schuleschwänzer. Trotzdem handelt die sonst eher schüchterne Geschäftsfrau gegen ihre Prinzipien und versucht herauszufinden, wer dieser Yoshi denn nun wirklich ist. Dabei stößt sie auf eine Wahrheit, die nicht nur unwahrscheinlich, sondern völlig unglaublich erscheint.

Meine Meinung:

Eine Geschichte, in der Japan eine Rolle spielt... Ich war eher skeptisch, zumal Titel und Cover mich doch ein wenig an eine Schnulze erinnerten. Aber der Klappentext und auch die Leseprobe fand ich dann doch so interessant, dass ich das Buch lesen wollte. Ich habe es dann auch zu keiner Zeit bereut, denn die Autorin hat einen so lockeren und jugendlichen Schreibstil, dass ich mich nicht nur gleich mitten in der Geschichte befand, sondern auch fast umgehend eine Verbindung zur Protagonistin spürte. Dazu kommt dann noch eine gute Portion Humor, der mich mehr als einmal schmunzeln ließ und schon entwickelte sich die Geschichte zu einem Pageturner, bei dem ich kaum den Reader aus der Hand legen wollte. Was mir hier richtig gut gefallen hat, ist, dass die Geschichte nicht nur in Japan spielt, sondern es auch das ein oder andere interessante Detail zur Geschichte des Landes gibt. Das ganze wurde dann auch perfekt in die Geschichte integriert, so dass es weder unpassend noch langweilig wirkte. Auch der Grundgedanke bzw. das Gerüst der Geschichte ist aussergewöhnlich und sorgte dafür, dass man einfach beim Lesen am Ball blieb. Dazu gibt es noch ein paar Action Szenen, die das ganze noch einmal mehr belebten, nur die ganze Liebesgeschichte kam dann eher zu kurz, wobei ich gerade da viel viel mehr erwartet hätte. Das soll jetzt aber keinesfalls negativ klingen, denn für den Einstieg in eine Reihe war das genau das richtige Maß.

Die Protagonisten Yuna und Yoshi haben mir gut gefallen, vor allen Yuna mag ich sehr. Auch die beiden besten Freunde, Ami und Riku, die den beiden zur Seite stehen, sind sehr lebhaft dargestellt. Das alles führt zu sehr lustigen Dialogen, die mir aber an manch einer Stelle dann doch ein wenig zu gekünstelt oder eher überzogen waren. Hier wäre einfach etwas weniger mehr gewesen. Yuna als Protagonistin war mir sehr sympathisch, durch ihre doch ein wenig konservative, fast schon verstockter Art, kam sie so manches Mal älter rüber als sie eigentlich ist. Yoshi kann ich noch nicht so ganz einordnen, scheint er mir zunächst noch ein typischer Teenie, wächst er doch so nach und nach an seiner Aufgabe, Yunas Beschützer zu spielen.

Mein Fazit:

Kurzweilig und locker leicht zu lesen, wurde dieses Buch regelrecht von mir verschlungen und sorgte dafür, dass ich viel zu spät ins Bett ging. Eine gehörige Portion Humor, ein paar Actionszenen und eine Liebesgeschichte, diese jedoch nur am Rande, sorgten dafür, dass es einfach Spaß machte, das Buch zu lesen. Lebendige Charaktere und ein aussergewöhnliches Grundgerüst sorgten für ein rundes Gesamtbild. Das einzige, was ich mir hier gewünscht hätte, wäre ein wenig mehr Tiefgang in der Liebesgeschichte zwischen Yuna und Yoshi. Doch da es sich hier um den ersten Teil einer mehrteiligen Serie handelt, werde ich hoffentlich noch einiges mehr darüber erfahren. Das Buch endet dann zwar nicht mit einem direkten Cliffhanger, doch der Epilog macht schon neugierig genug auf die Fortsetzung. Von mir gibt es sehr gute vier Sterne und eine klare Leseempfehlung!