Rezension

Die Prohezeiung

Töte mich - Amélie Nothomb

Töte mich
von Amélie Nothomb

Bewertet mit 4 Sternen

„Töte mich“. Der Titel von Amélie Nothomb macht neugierig und passt sehr gut zu ihrem neuen Buch. Graf Neville ist auf dem Weg zu einer Wahrsagerin. Er möchte sich nicht etwa die Zukunft vorhersagen lassen. Seine jüngste Tochter Serieuse wurde nachts von der Wahrsagerin im Wald gefunden. Halb erfroren soll sie gewesen sein. Als der Graf also seine Tochter abholen kommt, wird ihm unerwartet eine Prophezeiung gemacht. Auf seiner nächsten Garden Party wird er einen Gast töten. Diese Veranstaltungen sind für Graf Neville das Größte überhaupt. Da sie aus finanziellen Gründen ihr Anwesen verkaufen müssen, ist ihm diese letzte Party besonders wichtig.  Als perfekter Gastgeber kann man natürlich niemanden töten, den man vorher eingeladen hat. Auch wenn er nicht viel von der Wahrsagerei hält, kann er sich mit nichts anderem mehr beschäftigen. Seine Tochter Serieuse bietet ihm eine optimale Lösung für sein Dilemma an. Sie bittet ihren Vater, sie zu töten.
Graf Neville ist ein Mensch, der seine Gefühle nur sehr ungern nach außen tragen möchte. Serieuse hingegen scheint erst gar nicht viele Gefühle zu haben und Emotionen teilen zu wollen. Ist die Beziehung zwischen dem Vater und seiner jüngsten Tochter so groß, dass er sich auf ihren Vorschlag einlässt? Wird Graf Neville wirklich seine eigene Tochter töten? Gar aus Liebe?
Das Cover gefällt mir gut. Es macht den Eindruck, als wollte die Frau im Hintergrund verweilen. Das Lesen macht unheimlich viel Spaß. Es ist ein schöner Schreibstil, in dem viele Gefühle in wenige Worte gefasst sind. Ein Roman der das Leben ein bisschen zu ernst nimmt, gespickt mit vielen schrulligen Ansichten und kuriosen Gedankengängen. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.