Die Prüfung beginnt, das Spiel ist eröffnet!
"Träume sind wie die Gischt auf den Wogen des Wasserfalls, wenn sie auf dem Fels aufschlagen! In einem Augenblick spritzen sie dir durchs Hirn und kommen dir bedeutungsvoll vor, im nächsten Augenblick zerstäuben sie schon, und es ist, als wären sie nie gewesen"
Das zweite Kalypto soll errichtet werden. Aus einem langen Schlaf erwacht machen sich vier Magier auf die Suche nach dem perfekten Volk. Perfekt, um es zu versklaven, perfekt, um es zu unterjochen. Ohne Rücksicht auf Verluste, für eine vermeindlich bessere Welt, für ein besseres Leben. Die Welt ist ein Schachbrett und die Spieler verfolgen fanatisch ihr Ziel.
Lasnic der Waldmann, zu großem berufen. Wütend und jähzornig, mit dem Herz am rechten Fleck. Zum Waldfürst gewählt, schreckt er zurück vor der Verantwortung und sucht das Weite.
Ayrin, Königin von Garona, gefangen zwischen der Verantwortung für ihr Volk und den Hass auf ihre Schwester.
Tom Jacuba hat eine komplexe Welt erschaffen. Großartig geschrieben mit viel Liebe zum Detail. Viele Völker mit völlig verschiedenen Lebensweisen, Kulturen und Dialekten. Von Eismenschen und Waldmännern bis zu Rittern und Blutsäufern.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Ayrin, Lasnic und der Magierin Catolis. Anfängliche große Zeitsprünge lassen den Leser an der Kindheit von Lasnic und Ayrin teilhaben. Die Protagonisten sowie auch die Nebencharaktere sind toll ausgearbeitet und man entwickelt schnell sympathien. Lasnic mit seiner eher unverblümten Ausdrucksweise ist mir besonders ans Herz gewachsen. Für mich eine Art Antiheld, der in seiner Wut gerne mal über die Stränge schlägt und einen total für sich vereinnahmt.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar! Von blumig und poetisch bis zu einer teilweisen derben Ausdrucksweise ist alles dabei. Trotz der Komplexität lässt es sich schnell und flüssig lesen.
Eine perfekte Mischung aus Spannung, Intrige, Liebe und Freundschaft.
Für mich dieses Jahr ein absolutes Highlight
Fünf Sterne!!!