Rezension

"Die Rechnung kommt zum Schluss!"

One way ticket nach Dublin - Eva Rinke

One way ticket nach Dublin
von Eva Rinke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Cover:
Das Frontcover hat einen schwarzen Hintergrund. Mittig sehen wir einen beigefarbenen Reisekoffer. Er ist geöffnet. Darin enthalten eine Landkarte, ein Wanderschuh und ein hellblaues Kleidungsstück.
Eine einzelne Socke baumelt am Deckel des Reisekoffers. Auch außerhalb von diesem befinden sich Gegenstände wie Kleingeld und der zweite Wanderschuh.

Inhalt:
In Deutschland geboren, aufgewachsen, gearbeitet und in der größten Not vom Vater Staat im Stich gelassen.
Genau so fühlte sich die Autorin, nachdem sie mit ihrem Mann nach Berlin-Marzahn ziehen musste.
Sie wollte nicht mehr jeden Cent umdrehen und enden wie Andere aus diesem Bezirk.
Die Autorin wollte so nicht Leben und zog den Kopf AUS DEM SAND! Gemeinsam mit ihrem Mann beschloss sie, der alten Heimat Deutschland den Rücken zu kehren. Schon zu lange konnten sie sich nicht mehr mit dem Land identifizieren. Mit 46 Jahren startete Eva in das neue, abenteuerreiche Leben einer Auswanderin. Die kleine grüne Insel - Irland - sollte es sein.
Nachdem sie dort Arbeit gefunden hatte, was sich in ihrem Alter in Deutschland als schwieriger erwiesen hätte, ließ sie zunächst ihren Mann und ihre jüngste Tochter in Berlin zurück. Sie sollten zu einem späteren Zeitpunkt nachkommen, wenn eine Wohnung gefunden ist.
Schnell muss Eva feststellen, dass aller Anfang schwer ist. Gerade in einem fremden Land. Das auch in Irland nicht alles aus Gold ist und nach Rosen duftet. Doch Aufgeben ist keine Option.
Zwischen Freude, Selbstzweifeln, Tragik und Harmonie, lässt uns die Autorin an einem ihrem wichtigsten Schritte im Leben teilhaben.

Fazit:
Zunächst möchte ich der Autorin für ihren Mut in ein fremdes Land auszuwandern, meine Hochachtung aussprechen.
Ihr Erstlingsdebüt ist sehr persönlich und intim. Sie berichtet von ihren Hoffnung, Selbstzweifeln und den steinigen Weg in ein neues Leben. In kurzen Kapiteln, die aber sehr aussagekräftig sind, schreibt die Autorin über die wichtigsten Ereignisse in den ersten zwei Jahren der Auswanderung. Durch die Ich-Erzählperspektive sind wir ganz nah bei ihr und können ihre Emotionen mitfühlen. Mit selbst fotografierten Bildern hat sie ihre Texte ergänzt. Den Roman auf ihrer Lebensgeschichte habe ich an einem Abend ausgelesen. Manches wie z. B. die Sparmaßnahmen und einen genauen Alltagsablauf hätte ich mir ausführlicher gewünscht, um mich noch mehr in die Situation der Autorin hineinversetzen zu können. Ein gelungener Kurzroman für den ich

4,5 Sterne vergebe.