Rezension

Die Salbenmacherin und die Hure

Die Salbenmacherin und die Hure
von Silvia Stolzenburg

Bewertet mit 5 Sternen

In Nürnberg brütet die Sommerhitze und die Menschen werden immer gereizter. Viele Nürnberger erkranken dazu noch an einem rätselhaften Fieber, so dass die Salbenmacherin Olivera und ihr Mann Götz, der Apotheker, viel zu tun haben. Und dann wird eine bestialisch zugerichtete männliche Leiche am Ufer der Pegnitz gefunden. Ihm fehlen Kopf und Hände und er wurde ausgeweidet. Schnell macht sich das Gerücht breit, dass dies das Werk eines Werwolfs ist, der nachts die Wälder unsicher macht.

Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich bereits um den dritten Teil um die Salbenmacherin Olivera, für mich war es der erste Roman dieser Reihe. Ich hatte jedoch keinerlei Probleme, in das Geschehen und die Personen reinzufinden. Es ist sogar so, dass ich es bedauere, dass ich die ersten beiden Bände (noch) nicht kenne.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Die Umgebungen und die Personen sind authentisch und bildhaft beschrieben, so dass ich ein tollen Bild vor Augen hatte. Die Atmosphäre des Jahres 1409 wird ganz toll eingefangen und zum Leser transportiert. Ich fand es großartig, in der Zeit zurückzugehen und das damalige Leben zu erleben. Ich fühlte mich wirklich mittendrin und konnte alles ganz nah miterleben. Sehr spannend fand ich, wie Olivera ihre Mittelchen herstellte und was sie für die diversen Bedürfnisse empfahl. Auch die Einblicke ins Frauenhaus und wie die Huren damals lebten, fand ich sehr interessant, gleichzeitig aber auch erschreckend.
Der Plot war toll durchdacht. Wer ist der Werwolf? Und warum tötet er die Menschen? Mir gingen viele Fragen durch den Kopf, auf die ich erst im weiteren Verlauf des Buches Antworten bekam. Dadurch war die Spannung von Anfang an da und hielt sich bis zum Ende. Das hat mir sehr gut gefallen. 

Ein wirklich toller historischer Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.