Rezension

Die Spiele der Reichen und Mächtigen

Spielzeit - Tanja Pleva

Spielzeit
von Tanja Pleva

Bewertet mit 5 Sternen

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Ein weiterer Fall für Sam O’Connor – in London wird eine schrecklich zugerichtete Leiche gefunden. Die einzige Spur ist ein im Matsch gefundenes Foto, das von diesem Mann gemacht worden scheint. Darauf ist eine geköpfte Frau zu sehen. Sam soll mit Clair Moyer den Fall lösen, da wird er von Europol abberufen. In einem Theater in Bad Hersfeld in Deutschland stirbt die Schauspielerin Maribel in ihrer Rolle als Julia – am Gift in der Phiole. In beiden Fällen tun sich Abgründe auf und Sam ahnt nicht, wie entsetzlich die Wahrheit ist …

 

Tanja Pleva hat hier ein Thema aufgegriffen, das ein wirklich heißes Eisen ist und über das viele Gerüchte existieren. Solange diese nicht offiziell bestätigt werden, möchte ich persönlich nicht darüber spekulieren. Aber auch als reine Phantasie ist die Vorstellung schlimm genug.

 

Die Protagonisten haben anfangs scheinbar so gar nichts miteinander zu tun. Wer wie und warum mit was genau zusammenhängt, entwickelt sich mit der Zeit. Dabei steigert sich die Spannung unmerklich immer mehr. Somit ist kein Kapitel langweilig – im Gegenteil, die Cliffhanger sind extrem und immer wieder gibt es noch eins drauf. Jeder einzelne Strang steckt voller Spannung.

 

Die Beschreibung der Umgebung ist an allen Schauplätzen sehr gut gelungen. Wer die Vorgängerbände kennt, freut sich auf Juri. Der kommt relativ spät in der Story an. Auch wer die Bände Gottesopfer, Totenpech, Orchideenstaub und Puppenspiele nicht gelesen hat, findet gut in die Story und wird auch nicht vor Rätsel gestellt. Die Fälle sind immer in sich abgeschlossen.

 

Es fließt sehr viel Blut in diesem Band und die Art der Tötungen ist mehr als grausam. Das ist nichts für zartbesaitete Leser! Dabei ändert man immer mal wieder seine Meinung über die Protagonisten, weiß sie nicht genau einzusortieren und möchte immer mal wieder eingreifen. Die Ereignisse entwickeln sich sehr schlüssig und in sich stimmig, was den Thrill noch mal erhöht. Trotz der recht großen Anzahl an Figuren kann man sie gut auseinanderhalten und den einzelnen Strängen zuordnen.

 

Der Schluss ist eine absolute Überraschung und hat mich kalt erwischt. Super gut gemacht! Ich liebe diese Art Überraschungen!

 

Auch dieser Band mit Sam O’Connor hat mich wieder gefesselt. Mir gefällt, dass hier die Hauptfigur menschlich bleibt und keine Superkräfte entwickelt, sondern auch mal etwas abbekommt. Das macht das Buch noch realitätsnäher und geht entsprechend unter die Haut. Die ausgeklügelten Details faszinieren mich immens.

 

Wieder einmal hat mir Tanja Pleva mit einem Sam-O’Connor-Thriller wunderbare Lesezeit bereitet. Das belohne ich gerne mit den vollen fünf Sternen!

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