Rezension

Die Story konnte mich leider nicht überzeugen

Der kleine Brautladen am Strand - Jane Linfoot

Der kleine Brautladen am Strand
von Jane Linfoot

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Der kleine Brautladen am Strand" ist ein Roman der englischen Autorin Jane Linfoot und erscheint als mira Taschenbuch bei HarperCollins. Poppy Pickering zieht nach der Trennung von ihrem langjährigen Verlobten in die kleine Dachwohnung über dem Brautladen »Brides by the Sea« ihrer Freundin ein. Dort jobbt sie, backt Torten, Muffins und verziert ganz wunderschön ihre Kunstwerke, die ein Highlight auf jeder Hochzeit sind. Als die Hochzeitsplanerin ihrer Freundin Cate abspringt, übernimmt Poppy diese Aufgabe. Cate und Liam planen eine Hochzeit auf dem Lande und der dafür vorgesehene Gutshof gehört dem unfreundlichen Bauern Rafe. Poppy trifft durch die Planung häufig mit Rafe zusammen, doch er ist recht wortkarg und verhält sich ziemlich abweisend und sie geraten mehrfach aneinander. Dabei findet Poppy ihn ja sogar recht attraktiv, aber irgendetwas steht zwischen ihnen. Cates Hochzeitsvorbereitungen sind immens und drohen jeden finanziellen Rahmen zu sprengen. Bekommt Poppy diese Sache in den Griff?

Von diesem Roman habe ich mir eine romantische Liebesgeschichte erhofft und nur ansatzweise bekommen. Einerseits mochte ich die Beschreibungen der Tortenkreationen, der Brautkleider und der Dekoration und Ausschmückung der Hochzeiten, aber die eigentliche Handlung blieb durchgängig oberflächlich und von Spannung kann man leider auch nicht wirklich reden. 
Die Vorgänge plätschern so vor sich hin und die Handlung dreht sich um oberflächliche Dinge, um überteuerte Hochzeiten und die sehr offensichtliche Beziehung zwischen Rafe und Poppy. Es wird nicht nur bei der Anprobe der Brautkleider, sondern ständig Alkohol getrunken.

 

Der Schreibstil ist sehr eingängig, man liest es locker weg und mir kam es so vor, als ob jemand viele Belanglosigkeiten hintereinander wegerzählt. 

In die Protagonisten konnte ich mich nicht hineinversetzen, sie sind unglaubwürdig und stereotype Figuren, die ständig Kuchen essen und auf Partys trinken. Auch die ziemlich austauschbaren Freundinnen erfüllen einige Klischees und ihre Vorstellungen sind teilweise recht naiv und einfach gestrickt. Mir kam die Story ein wenig wie eine schlichte Seifenoper vor. 

Sowohl Poppy als auch Rafe sind von ihren letzten Beziehungen enttäuscht und müssen sich erst einmal klar werden, ob sie wieder offen für eine neue Freundschaft sind. Das Ergebnis dauert ziemlich lange und ist recht vorhersehbar.

 

Mir gefallen die Beschreibungen des ländlichen Lebens auf Rafes Hof, seine Arbeit mit den Tieren und seine zupackende Art. Hier kann man neben all den aufgebauschten Hochzeitsplanungen das wahre Leben erkennen.

 

Wie es heutzutage allgemein so ist, übertreffen die Hochzeitsvorbereitungen natürlich alle Vorstellungen, es darf an nichts fehlen und alles muss genau geplant werden. Auch wenn ich Hochzeiten liebe, finde ich die Liebe an sich als wichtigstes Element und nicht die Verzierungen drumherum.

 

Dieser Roman erscheint recht oberflächlich, wer sich hier Romantik erhofft, der wird eher Klischees und bunte Hochzeitsträume erleben. Die Story ist nicht sehr tiefgründig und hat mich nicht unbedingt berührt. Hier gibt es eher Tierromantik als Liebesgefühle.