Rezension

Die Suche nach dem Sinn

Not Working - Lisa Owens

Not Working
von Lisa Owens

Jeder der schon mal einen ungeliebten Job gemacht hat, um das Geld zum Leben zu verdienen, kennt das Gefühl, abends völlig erledigt und ausgelaugt nach Hause zu kommen, zu müde um noch Zukunftsvisionen zu entwickeln aber im Herzen den brennenden Wunsch eine Auszeit zu bekommen, in der man sich darüber klar werden kann, was man wirklich mit seinem Leben anfangen will…

Claire, um die dreißig, hängengeblieben in einem Bürojob, der eigentlich nur vorübergehend ihr Leben finanzieren sollte, erfüllt sich diesen Wunsch: sie kündigt. Ihr Freund, angehender Hirnchirurg, verdient genug für beide und unterstützt sie bei ihrer Sinnsuche. Claire lässt sich treiben und die Tage vergehen, ohne dass die zündende Idee auftaucht. Aus der anfänglich positiven Neugier ihrer Freunde und Familie, entwickelt sich Unverständnis. Die Beziehung beginnt zu bröckeln. Claire fühlt sich plötzlich wie ein Außenseiter in einer leistungsorientierten Welt. 

Claire auf diesem Abenteuer zu begleiten, hat sehr viel Spaß gemacht. Sie ist cool, sehr sehr witzig und alles andere als perfekt. Sie trinkt zuviel und neigt im angetrunkenen Zustand dazu, ihre Meinung ungefiltert preiszugeben. 

Die Geschichte wird in Form kleiner Anekdoten und Gedankengängen erzählt, wie eine Sammlung verschiedener Facetten Claires. Anfangs erst einmal ungewohnt, fand ich diese Art zu erzählen sehr kurzweilig und absolut passend zum Inhalt des Romans. Genauso planlos, wie Claire sich durch die freien Tage treiben lässt, lernt der Leser sie kennen.

Ich fand das Thema der Sinnsuche und den Schwierigkeiten dabei sehr spannend und gut erzählt. Lisa Owens beschreibt sehr ehrlich die Fallstricke der Freiheit und die Sehnsucht nach Inhalt und Bedeutung im Leben. 

Ein tolles Debüt und ein Buch für die beste Freundin.