Rezension

Die Teerose

Die Teerose - Jennifer Donnelly

Die Teerose
von Jennifer Donnelly

Bewertet mit 5 Sternen

Armut, Perspektivlosigkeit, Ungerechtigkeit - all dies ist Bestandteil von Fiona Finnegans Leben. Doch Fiona, oder Fee, wie sie liebevoll genannt wird, hat trotz allem einen großen Traum. Raus aus Whitechapel, einen eigenen Laden eröffnen, Tee verkaufen. Doch nichts platzt so schnell, wie Träume, wenn die Realität das Leben fest im Griff hat.

Fioan lernt auf die harte Tour, wie es ist, auf der Flucht zu sein, nicht zu wissen, wann und wo man das nächste Essen auftreiben soll und vor allem, auf eigenen Beinen zu stehen. Jennifer Donnelly erweckt mit unserer Protagonistin ein starkes, unabhängiges, junges Mädchen zum Leben, welches sich immer auf ihre Träume und Hoffnungen besinnt, so weit entfernt sie auch sein mögen. Trotz einiger Enttäuschungen und Verlusten, schafft sie es, sich zu einer angesehenen Frau hoch zu arbeiten, die dem harten Leben entschlossen gegenübertritt und sich nicht von ihrem Weg abringen lässt.

Nicht nur Fiona, sondern auch all die anderen Charaktere in "Die Teerose" sind authentische, der damaligen Zeit perfekt angepasste Menschen. Klischees finden wir hier nur selten, die meiste Zeit über fiebert man gespannt der Entwicklung der Geschichte mit.

Mit fast 700 Seiten ist das Buch ein echter Wälzer, was man beim Lesen jedoch nicht so empfindet. Geschickt und ohne Spannungsverlust wechselt die Autorin zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her, sodass sich am Ende eine in sich schlüssige Handlung ergibt.

Fazit

"Die Teerose" ist ein packender Familienroman, der neben der Liebe auch die Freundschaft und vor allem Ehrgeiz und Willenskraft ganz groß schreibt. Die Autorin hat eine perfekte Mischung gefunden, bei der nie Langeweile aufkommt, man als Leser immer mitschwankt zwischen Freud und Leid. Auch die damalige Zeit hat Jennifer Donnelly so anschaulich rübergebracht, als säße man selbst mitten in London am Ende des 19. Jahrhunderts. Ein echtes Lesevergnügen, was auch nach dem Lesen noch einige Zeit nachhallt.