Rezension

Die Töchter der Tuchvilla

Die Töchter der Tuchvilla
von Anne Jacobs

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich "Die Tuchvilla" vor einiger Zeit regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Leider jedoch wurde ich sehr enttäuscht. Irgendwie verspricht der Klappentext eine zum Teil komplett andere Geschichte als man dann tatsächlich liest. Allein bis man zu den Handlungen kommt um die es im Klappentext geht vergehen rund 200 Seiten. 
Ich hatte erwartet viel über die Fabrik und die Arbeit darin zu erfahren, Marie's neuen Alltag zu begleiten, dem ist aber nicht so. Stattdessen bekommt man viele Kriegsereignisse geschildert und die Schicksale einzelner Personen rücken in den Vordergrund. 
Der Schreibstil ist dabei sehr ausschmückend und ich hatte mehrfach das Gefühl, dass die Autorin immer noch mehr in die Sätze hinein packen wollte. Dadurch wird ihre Geschichte leider recht langatmig und stellenweise einfach nur noch langweilig. 
Gut gefallen hat mir die Darstellung der Verhältnisse zwischen Herrschaften und Bediensteten. Ich finde es immer wieder sehr spannend zu erfahren, wie ein so großer Haushalt damals gefühlt wurde, wie der Alltag der Herren, aber eben auch der, der Angestellten ablief. Hier erhält man tolle Einblicke und viele kleine Details. 
Insgesamt konnte mich das Werk dann aber nicht überzeugen, da einfach zu wenig passiert ist, bzw. die Geschichte zu sehr mit Nebensächlichkeiten ausgeschmückt wurde.