Rezension

Die Toten unter uns

Der Freund der Toten - Jess Kidd

Der Freund der Toten
von Jess Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

In einem kleinen Dörfchen Mulderig im County Mayo in Irland steigt ein junger Mann aus dem Bus, angeblich um Abstand von der Großstadt zu gewinnen. Der ungepflegt wirkende Mahony freundet sich als erstes mit dem Wirt an. Nach etlichen Bier bringt dieser ihn in ein Gästehaus am Rande des Ortes. Dort pflegt Shauna die Wirtin eine ältere Schauspielerin die seit Jahren in der Bibliothek wohnt. Schnell gewinnt Mahony deren Herz und erzählt das er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Als er erwachsen ist erhielt er einen Brief in dem er erfährt das seine Mutter, Orla aus dem kleine Ort stammt und er vor der Tür des Waisenhauses ausgesetzt wurde.

Mit Hilfe der alten Merle versucht er mehr über seine Mutter zu erfahren. Schnell ist er der Mittelpunkt des Dorfes. Die Männer neiden ihn und die Frauen und Kinder liegen ihm zu Füßen. Und nicht nur die Lebenden, auch die Toten sind immer um ihn herum. Denn er sieht die längst Verstorbenen in allen Winkeln.

Das Buch springt immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart. Teilweise mit Witz aber auch ernst erfährt man nach und nach was mit Orla geschah und wie fest die Dorfgemeinschaft zusammenhält.
Der Schreibstil ist poetisch fantasievoll. Die einzelnen Personen, lebend und tot werden gut beschrieben und trotz einiger Längen mit allzu blumigen Beschreibungen wird es einem nicht langweilig bei dieser Lektüre.