Rezension

Die Vergangenheit ruht nie

Teufelskälte - Gard Sveen

Teufelskälte
von Gard Sveen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Tommy Bergmann ist ein erfolgreicher Kommissar, doch sein erster Mordfall beschäftigt ihn immer noch. Obwohl der Täter damals gefasst wurde, geschieht Jahrzehnte später genauso ein Mord, mit Details, die niemals bekannt wurden und die auch nur der Täter kennen kann. Wurde damals der falsche Täter gefasst, ist der richtige heute noch auf freiem Fuß? Bergmann ermittelt erneut, zusammen mit seiner Kollegin Susanne Bech. Obwohl ihre Zusammenarbeit sich eher schwierig gestaltet, gelingt es ihnen, den Fall neu aufzurollen.

Verwirrend ist die Anzahl der Personen, die bereits am Anfang der Erzählung auftreten, hier brauchte ich eine Weile, um alle Personen richtig einzuordnen. Düster scheint die vorherrschende Atmosphäre zu sein, geprägt von den Grausamkeiten an den ermordeten Frauen. Die Ermittlungsarbeit zeigt auf, wie mühsam Beweise und Erinnerungen nach Jahrzehnten zu bekommen sind. Das ist manchmal ganz zäh zu lesen, es scheint sehr lange nichts voranzugehen. Mich  stört auch, dass die beiden Ermittler überhaupt nicht zusammen arbeiten, Bergmann ist derjenige, der Bech Vorgaben macht, aber ein  Austausch der beiden findet kaum statt. Jeder schlägt sich mit seinen eigenen Problemen herum. Sehr gelungen hingegen ist der Einblick in das Seelenleben der beiden, Susannes Ängste um ihre kleine Tochter wie auch Tommys Faszination für die Mutter der damaligen Ermordeten. Erst nach und nach wird der Fehler in der damaligen Ermittlung klar, kann es auch bei den neuen Ermittlungen weitergehen. Was ich sehr schwierig finde, ist der offene Schluss dieses Buches, das den Leser völlig im Unklaren lässt und auf den nächsten Band der Reihe verweist. Hier hilft mir auch nicht das Nachwort des Autors über diesen bewusst gesetzten Schluss weiter.                                 

Das Buch lässt mich sehr zwiespältig zurück, so ganz überzeugt hat es mich nicht. Ich möchte dem Buch 3,5 Sterne von 5 geben.