Rezension

Die Vergangenheit wirft ihre Schatten

Das Seehaus
von Kate Morton

Bewertet mit 4 Sternen

Das „Seehaus“ von Kate Morton ist mein erster Roman dieser Autorin und ich bin wirklich überrascht von diesem tollen Buch.

- Eine Mittsommernacht am See, die noch jahrzehntelang ihre Schatten wirft –

Cornwall 1933: Die junge Alice Edevance fiebert dem Mittsommernachtsfest entgegen, welchen jährlich auf dem Landgut ihrer Familie stattfindet. Doch noch ahnt niemand, dass die Ereignisse dieser Nacht, ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen werden. 
In der Gegenwart stößt die Polizistin Sadie auf das verfallene Haus am See. Sie erfährt, das damals ein Kind verschwunden sein soll. Die Suche nach Antworten, lässt Sadie tief in die Vergangenheit der Familie Evedance blicken...

Das wunderschöne Cover machte mich auf das Buch aufmerksam. Es strahlt etwas romantisch, verspieltes aber auch Unheimliches aus.

Die Geschichte beginnt mit Alice Edevance, die 1933, auf einem Familiengrundstück am See spielt. Im Wechsel mit der Vergangenheit, begleitet man als Leser, die Polizistin Sadie, die in der Gegenwart agiert. 
Anfangs, aber auch an einigen anderen Stellen, viel es mir recht schwer, zu erfassen, in welcher Zeit man sich gerade befindet und um welchen Charakter es gerade geht. Dies erforderte genaues lesen. 
Dennoch muss ich sagen, das ich von dem Schreibstil der Autorin sehr angetan bin. Dieser lässt sich größtenteils flüssig lesen, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. 
Die Handlung hat mich tief beeindruckt und bewegt. Sehr viele Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart werden miteinander verwoben und ergeben schlussendlich, ein klares Bild. Durch die Ermittlungen von Sadie, hält sich die Spannung von Anfang bis Ende.
Die Schauplätze wurden sehr bildlich dargestellt, so dass ich mich in manchen Szenen als stiller Beobachter fühlte.
Die Charaktere sind sehr anschaulich, tiefgründig sowie verständlich beschrieben. Mir fiel es sehr leicht, mich in die jeweiligen Personen hinein zu versetzen, um deren Handlungsweisen nachzuvollziehen.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es für mich an manchen Stellen schwierig war, festzustellen, wer genau gerade in der Situation agiert.

Ein toller lesenswerter Roman, mit kleineren Schwachstellen. Er handelt von Familiengeheimnissen, die es sich zu ergründen lohnt. Dafür gibt es eine klare Leseempfehlung.