Rezension

Die Welt war kein Ort zum Leben - Bücher waren der einzige Ort an dem es Liebe gab.

Tintenherz - Cornelia Funke

Tintenherz
von Cornelia Funke

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meggie lebt ein ruhiges, von Büchern bestimmtes Leben, zusammen mit ihrem Vater. Zumindest solange, bis Staubfinger aufkreuzt und ihren Vater an lang vergangenes, am liebsten vergessenes, erinnert. Meggie will das Staubfinger wieder verschwindet - mit ihm hat sich scheinbar etwas böses in ihre kleine Welt geschlichen. Doch so einfach ist es nicht, was Meggie spätestens dann einsehen musste, als ihr Vater verschwindet..

Tintenherz ist ein Klassiker - ich kenne kaum einen Menschen, der dieses Buch als Kind nicht gelesen und geliebt hat. So wollte auch ich mich also endlich in die Tintenwelt stürzen, mit 21 Jahren. letztendlich muss ich sagen, dass ich es ein wenig bereue, das Buch nicht früher gelesen zu haben. Nicht weil ich jetzt das Gefühl hätte, dass jeder Tag, den man es nicht gelesen hat einer zu viel wäre, nein. Viel mehr konnte mich die Magie nicht mehr ganz erreichen.

Ich kann würdigen, dass dieses Buch zauberhaft ist. Es ist wunderschön. Es ist voller Liebe. Voller Kummer. Mit einem wundervollen, hoffenden Kind als Protagonistin. Aber irgendwie habe ich alles wie durch eine Glasscheibe betrachtet. Nichts von alldem konnte mich wirklich erreichen. Nicht Staubfingers Feuermagie - obwohl der definitiv mein ausgesprochener Liebling war. Nicht die Magie der Bücher, verpackt in einem Buch. Und das obwohl das doch eigentlich genau mein Thema wäre, wo Bücher für mich doch sowieso schon lebendig sind.

Ich betrachte meine Leseerfahrung hier also fast schon ein bisschen melancholisch, denn ich kann mir vorstellen, wie wundervoll es ist, wenn man ganz in dieses Buch kippt. Mir ist das nur leider nicht gelungen.