Rezension

Die zwei Musketiere

Bob, der Streuner
von James Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist die wahre Geschichte von Straßenkater Bob und Straßenmusikanten James, wie sie sich gegenseitig finden und sich ihr Leben zum Guten wendet.

James führt eine gescheiterte Existenz und befindet sich auf den Weg ins Leben zurück. Jahrelange Obdachlosigkeit und Drogenmissbrauch nahmen ihm die Lebensgrundlage. Endlich wurde ihm eine Sozialwohnung zugewiesen, das Heroin durch Methadon ersetzt und finanziell schlägt er sich mit Straßenmusik einigermaßen durch. Was ihm fehlt ist allerdings ein Lebenssinn, den er eines Tages direkt vor der Haustür findet.

Der rote Straßenkater Bob verändert James’ Leben grundlegend. Nicht nur, dass er jetzt ein weiteres Mäulchen füttern muss, das Haustier ist ihm vor allem eine moralische Stütze, in der er einen Seelenverwandten findet und die sich ab sofort als die zwei Musketiere durch den Alltag schlagen.

Es ist eine gute und erzählenswerte Geschichte von einem besonderen Kater und einen verwahrlosten Menschen, der sich den Weg in eine normale Existenz hart erkämpft.

Neben den Besonderheiten Bobs und der innigen Freundschaft von James, erfährt der Leser traurige Wahrheiten über Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch und Musikern in den Straßen Londons.

Dieses Buch ist allseits sehr beliebt und wird schon fast an allen Ecken angepriesen. Daher hatte ich wohl eine ziemlich hohe Erwartung an Bob, James und ihre Geschichte, die nicht ganz erfüllt werden konnte. Ähnliche Geschichten von außergewöhnlichen Katern (bisher waren es immer nur männliche Tiere), die sich in das Leben fürsorglicher Menschen schleichen, Trost spenden und durch extravaganten Charme glänzen haben mich mehr berührt.

Schon allein weil es sich tatsächlich so ereignet hat, ist es eine gute Geschichte, und es freut mich, dass Bob und James zueinander gefunden haben und ich davon lesen durfte.