Rezension

Diese Mal konnte mich der Großmeister leider nicht überzeugen...

Revival - Stephen King

Revival
von Stephen King

Bewertet mit 2 Sternen

Der kleine Jamie spielt vor dem Haus mit seinen Plastiksoldaten, da schiebt sich ein dunkler Schatten über ihn, ein Schatten, den er sein Leben lang nicht loswerden wird.

Stephen King nenne ich immer, wenn ich nach meinem Lieblingsautor gefragt werde. Aber auch Lieblingsautoren haben schwache Momente. Zu Beginn war ich noch sehr angetan von der Geschichte. Die Idee mit dem Pfarrer und seiner Affinität zur Elektrizität ließ mich an Frankenstein und andere gruselige Experimente denken und machte mich neugierig. Der Unfall brachte eine ungeahnte Wendung in das Buch und mehr Spannung in die Geschichte. Hier zeigte sich auch kurz der „frühere King“, die Szene des Unfalls las ich mit Entsetzen. Der anschließende „Verfall“ des Pfarrers, der Zweifel an Gott und letztlich die Idee mit der verheerenden „letzten Predigt“ in der Gemeinde zogen mich in ihren Bann. Soweit zum ersten Teil des Buches.

Leider konnte King diesen Spannungsbogen überhaupt nicht halten.
Der Werdegang des Pfarrers war gut dargestellt und die Figur durchaus interessant gestaltet. Wie schon in früheren Rezensionen geschrieben, gibt es bei King eigentlich keine „flachen Charaktere“, sondern immer stimmige, gut durchdachte Darsteller mit vielen Facetten. Leider konnten die Figuren diese Geschichte aber nicht retten. Die einzelnen Passagen, besonders zwischen den Szenen mit dem Pfarrer, zogen dieses Buch einfach unnötig in die Länge. Zwischendurch habe ich es sogar weg gelegt, weil ich einfach nicht weiter lesen wollte (und das kommt nicht häufig vor).

Ich kann diesem Buch leider kaum etwas Gutes abgewinnen, so sehr ich den Großmeister auch schätze. Revival ist leider überhaupt nicht meins. Es hat seine Stärken, aber leider mehr Schwächen und die bleiben als bitterer Nachgeschmack.

2 Sterne für den Beginn des Buches, mehr werden es leider nicht.