Rezension

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Dieser Thriller ist eine Mischung aus "Da Vinci Code" und "Der Exorzist"

Seelenangst - Veit Etzold

Seelenangst
von Veit Etzold

Bewertet mit 4 Sternen

Satanskult, Exorzismus und der Vatikan - alles hervorragend. Alles - bis auf das Ende.

Dieser Thriller ist eine Mischung aus "Da Vinci Code" und "Der Exorzist", zusätzlich werden H.P. Lovecraft und Shakespeare zitiert.
Dies alles + Veit Etzold ergibt einen Thriller der Extraklasse - blutig, morbid und, ja auch lehrreich.
Man erkennt die Liebe zum Detail und auch zur Recherche von Veit Etzold. Man bekommt nicht nur Einblick in die Pathopsychologie und die Kriminalarbeit, sondern auch in die Exorzismus-Praktiken des Vatikans und des Satanskult und seinen Ritualen.
Dabei geht der Autor auch sehr in die Tiefe, was dem Thriller allerdings nichts von der Spannung nimmt. Von seinem Schreibstil bin ich immer noch maßlos begeistert.

Warum dann nur 3 Sterne?
Lasst mich hierfür H.P. Lovecraft zitieren:
                       "Ich frage nie einen Menschen nach seiner Arbeit,
                         weil es mich nicht interessiert.
                         Ich frage ihn nach seinen Gedanken und nach
                        seinen Träumen."
Ich allerdings frage mich - was hat sich der Autor bei dem Ende gedacht?
Die Auflösung ist zwar überaus überraschend, ABER....

 

                                       Achtung Spoiler!!

1. Auf den ersten Seiten wird beschrieben, wie sich "Der Drache" seine beiden Augen herausschneidet - ergo blind - und sein Herr "Satan" macht ihn wieder sehend. So far so good - aber es wird darauf nie wieder eingegangen, sprich bei der Auflösung, dem Ende. Hätte dieses nicht zu übersehende Merkmal von Weinstein, dem Rechtsmediziner, bei der Obduktion nicht irgendwie ein bissl auffallen müssen? Und wieso konnte "Der Drache" trotz schwarzer Augenhöhlen ohne Augen sehen? Einbildung, Visualisierung, irgendeine andere Erklärung? Nichts - is halt so.
Der Tod des "Drachens" wurde auf 3 (!!) Seiten abgehandelt. Das war so schnell vorbei, wie es angefangen hat. Er kommt *kawusch* ist er auch schon tot.

Das Finale hat sich dann auch relativ schnell erledigt. Die Ermittler mussten sich dafür weder in Gefahr begeben noch überhaupt irgendetwas machen. Fall erledigt - Klappe zu. Der Epilog konnte da auch nichts mehr retten.

                                                    

                                  Spoilergefahr vorbei!!

Im Großen und Ganzen hat mich das Ende also sehr enttäuscht.

 

Fazit:

Der Thriller hat alles was für mich einen guten Thriller ausmacht - blutig, morbid, spannend mit überraschender Wendung. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen - und dann kam das Ende, und mit dem Ende die Enttäuschung.

Ich bin immer noch von dem Autor und seinen Büchern begeistert und mache mich auch gleich an den 3. Teil der Thriller-Reihe und hoffe, dass das Ende diesmal besser wird.