Rezension

Dieses Buch hat mich sehr verwirrt

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Klappentext: Wie viel Schreckliches kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird? Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?

Erster Satz:

Das Haus war über hundert Jahre alt, und die massiven Steinwände waren meterdick, was bedeutete, dass sie sie wahrscheinlich gar nicht zu isolieren brauchte, aber sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen.

 

Meine Rezension:

Ich muss zugeben, mit skandinavischen Thrillern tue ich mich sehr schwer. Für mich heißen die Protagonisten auf den ersten Blick alle gleich und wenn der Hauptschauort dann noch Uppsala heißt, dann bin ich meistens schon mit den Gedanken woanders, weil ich mich nicht in die Geschichte einfinden kann.

 

Dieses Buch wurde mir auf Facebook von Irve liest empfohlen und ich habe mir dann das Hörbuch gekauft und damit begonnen. Während des ersten Drittels wurde ich nicht so richtig mit der Geschichte warm, ich war mir manchmal nicht sicher, welche Person berichtet gerade, da es kapitelweise wechselt. Das kann beim Lesen eventuell besser sein, als bei diesem Hörbuch mit einem Sprecher. Einen roten Faden der Handlung suchte ich vergebens, ein wilder Sprung zwischen den Protagonisten und ihren Erlebnissen, die nicht immer plausibel waren, machte es nicht einfacher zu zu hören.

Aufmerksam machte mich dann eine Szene im Buch als die Protagonistin mit ihrem Ehemann in ein Restaurant geht und dort typische Mann-Frau-Szenen erlebt. Er nörgelt, dass sie immer das gleiche isst, während sie denkt, warum bestellt er wieder das schärfste Gericht der Karte, welches er eh nicht verträgt.

Diese Stelle schaffte es dann tatsächlich, dass ich dem Rest des Buches etwas besser zugehört habe. Die Protagonistin war zum ersten Mal nicht so steif wie bisher und wurde lebendiger.

Die Story an sich ist mehr als grausam: entführte Jungen, die verstümmelt und verätzt wieder gefunden, aber nicht vermisst werden, stark psychotisch gestörte Protagonisten. Die Ideen sind alle nichts neues, wenn man bereits mehrere Psychothriller gelesen hat und hier werden dann die schlimmsten Szenen zusammengewürfelt mit häufig recht holperigem Schreibstil. Den Darstellern fehlte es an Tiefe und Authentizität, dem Thriller an Spannung.

Um diese Bücher wurde ein wahnsinniger Hype gemacht, den ich leider nicht so ganz nachvollziehen kann. Kapitelweise wechselt der Erzähler, aber auch die Zeit. Es werden Erlebnisse aus vergangenen Tagen berichtet und es dauerte bei mir eine ganze Weile, bis ich zuordnen konnte, wer das erlebt haben könnte von den drei Frauen, um die es hauptsächlich geht. 

Fazit: Die Geschichte um die Morde an den Kindern ist wirklich harter Tobak, nichts für schwache Nerven. Da ich mich so schwer in die Geschichte einfinden konnte, bin ich mir noch nicht sicher, ob ich die anderen beiden Bände lesen werde.

3/5 Punkte