Rezension

Dieses Buch ist sicher Geschmackssache

Still Chronik eines Mörders - Thomas Raab

Still Chronik eines Mörders
von Thomas Raab

Kann man mögen, muss man aber nicht

Der Klappentext und die Leseprobe versprachen für mich großes Lesevergnügen. Als ich dann jedoch begann, dieses Buch zu lesen wurde ich sehr unschlüssig. Der Autor hat für mich eine schwierige Schreibweise. Oft kam es mir so vor, als wären es nur Aufzählungen und ein großes Aneinanderreihen der Wörter. Viele mögen dies vielleicht und viele mögen mich vielleicht dahingehend nicht verstehen, aber für mich war es nach 100 Seiten nur noch ein durchkämpfen. Manche Sätze musste ich wiederholt lesen, um überhaupt zu verstehen, was der Autor mir sagen will. Die Geschichte verliert sich für mich in Ausschweifungen und Umschreibungen. 
Dem Autor gelingt es allerdings brillant einem den Protagonisten Karl mit seinem sensiblen Gehör näher zubringen und seine Handlungsweisen sehr verständlich zu schildern. Teilweise bekam ich echt Mitleid mit dieser Figur und konnte auf irrsinnige Weise sein Handeln nachvollziehen. 
Leider behinderte das ganze Drumherum und die Langatmigkeit mein Lesevergnügen. Immer wieder fühlte ich mich ins späte Mittelalter versetzt, ob es nun an der Schreibweise lag oder an den beschriebenen Lebenssituationen kann ich nicht deutlich sagen. Zu wenig flossen meiner Meinung nach die Einflüsse der modernen Zeit in die Beschreibung des Lebens der Romanfiguren ein. 
Die Geschichte über Karl an sich fand ich schon sehr interessant, allerdings ist es trotz der Morde für mich kein Thriller oder Krimi gewesen. Es war eher wie eine Biographie vergangener Zeiten. 
Dieses Buch kann ich nur Menschen empfehlen, die langsamen Spannungsaufbau und detaillierte Beschreibungen mögen. Schade ist nur, dass mich dieses Buch nicht richtig abholen konnte.