Rezension

dieses Buch regt zum Nachdenken an

Rattentanz
von Michael Tietz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wie sieht die Welt ohne Strom aus? Und wie lange dauert es, bis die Ordnung und der Gemeinschaftssinn auseinanderbricht? „Rattentanz“ von Michael Tietz nimmt sich diesem Thema an.
Nach einem Computervirusangriff fällt das gesamte Stromnetz zusammen. Schon nach kurzer Zeit beginnen die Strukturen und die Ordnung zu bröckeln. Und nach einiger Zeit beginnt der Kampf ums Überleben. Wie leben wir ohne Strom? Könnten wir heute noch ohne Strom leben? Kein Strom bedeutet auch kein Wasser, kein Geld und keine überfüllten Supermarktregale. Wir müssten uns unsere Nahrungsmittel wieder selbst herstellen, doch wer weiß heute noch wie man zum Beispiel Kartoffeln anbaut. Selbst auf dem Land findet man heute immer weniger Gemüsegärten.
Der Zusammenfall der Gesellschaft wird in diesem Buch sehr deutlich und teils drastisch beschrieben. Die Charaktere sind ausführlich ausgearbeitet und man konnte sich sehr gut in sie hineinversetzen. Durch die sehr ausführlichen Beschreibungen wirken manche Szenen zwar etwas langatmig, doch das ca. 800 Seiten starke Buch liest sich durch die flüssige Schreibweise sehr schnell weg und wird nie langweilig. Auch wenn ich nicht glaube oder hoffe, dass es zu Wochen, -oder monatelangen Stromausfällen kommen könnte, regt dieses Buch doch sehr zu Diskussionen und zum Nachdenken an. Denn selbst bei einem Stromausfall der nur ein paar Tage andauert, denke ich, dass es schon zu Plünderungen kommen könnte. Auch wenn man am Anfang vielleicht noch hilfsbereit anderen gegenüber ist, so würde diese Hilfsbereitschaft doch schnell zu bröckeln anfangen.
Fazit: Mich hat dieses Buch sehr nachdenklich gestimmt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.