Rezension

Dieses Buch schreit nach einer Verfilmung

Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Das Rosie-Projekt
von Graeme Simsion

Bewertet mit 5 Sternen

Das Rosie-Projekt ist eines der Bücher, das ich gerne verfilmt sehen würde, denn ich finde es eignet sich wunderbar dafür: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich dieses Buch geschlossen, denn es ist natürlich sehr witzig, hat aber auch einen ernsten Hintergrund, den man bei allem Humor den dieses Buch bietet, nicht vergessen sollte.

Don Tillmann arbeitet als Genetiker an der Universität von Melbourne. Bei einem Vortrag über das Aspergersyndrom, merkt der Leser sehr schnell, dass auch Dons Verhalten dem Syndrom sehr nahe kommt. Er scheint in seiner eigenen Welt zu leben, ist ein Zahlenfetischist, hat seinen Alltag voll durchstrukturiert, um seinen Halt nicht zu verlieren, scheut sich vor körperlicher Berührung und hat kaum Freunde. Die einzigen Personen , zu denen er eine " Beziehung " hat, ist sein Kollege Gene, auch Professor und seine Ehefrau Claudia. Sie stehen ihm auch zur Seite, als er das "Ehefrauenprojekt " startet. Er erstellt einen Fragebogen, den er verschiedenen Frauen zum Ausfüllen gibt, die seiner Meinung nach als Frau an seiner Seite in Frage kommt. Es versteht sich von selbst, dass diese Frauen nicht rauchen und trinken dürfen, sportlich und intelligent sein müssen, keine Vegetarier , oder Veganerinnen sein dürfen usw. Doch dieses Projekt scheint im Sande zu verlaufen, denn eine geeignete Frau scheint sich nicht zu finden, bis Rosie auftaucht. Rosie ist das absolute Gegenteil der Erwartungen, die der Fragebogen enthält. Sie raucht und trinkt, ist Vegetarierin und flucht wie ein Straßenjunge, aber Rosie zeigt Don eine Welt, von der bisher nicht wusste, dass sie ihm gefällt.

Dieses Buch ist einfach fantastisch. Der Autor versteht es, einen Menschen, dem Gefühlsäußerungen und zwischenmenschliche Beziehungen schwerfallen so darzustellen, dass dieses Buch zwar lustig ist, Don aber trotzdem nicht herabsetzt. Im Gegenteil, es wird beschrieben, wie Don an Selbstbewusstsein gewinnt, indem seine "Macken" ins Gegenteil verkehrt werden und zu Stärken werden.Natürlich ist dieser Roman super witzig und ich habe mich so manches Mal echt weggelacht, doch bei aller Situationskomik wird trotzdem klar, dass sich Don nach Wärme und Liebe sehnt und darunter leidet, dass er seine Gefühle nicht äußern kann.
Ich habe des Öfteren an "Rainman" und Dustin Hoffman denken müssen, denn das Aspergersyndrom und Autismus haben schon einige Übereinstimmungen.

Schön wäre es wirklich, wenn dieses Buch verfilmt würde. Ich wäre bestimmt einer der Zuschauer, die ihn sich ansehen würden, obwohl ich sonst eher davor zurückschrecke Buchverfilmungen anzusehen.

Ein ganz großes " Daumen Hoch " für dieses Debüt.