Rezension

Dramatisch, spannend und authentisch!

Playa de Palma: abgrundtief - Stina Jensen

Playa de Palma: abgrundtief
von Stina Jensen

Stina Jensen entführt uns mit diesem Buch auf die schöne Insel Mallorca! Diesmal nicht mit einem ihrer klassischen Insel-Romane, die ich leider bisher noch nicht gelesen habe, sondern mit einem waschechten Krimi!

Ich kann euch sagen, die Autorin vereint hier wirklich beides. Ihr erhaltet einen guten bildlichen Eindruck von einigen Orten der Insel, aber ihr bekommt es eben auch mit einem Mord zu tun.

Drei Protagonisten stehen hier absolut im Vordergrund, sie berichten kapitelweise abwechselnd ihre Sicht der Dinge, wobei Levke den größten Part übernimmt.

Wie ihr dem Klappentext entnehmen könnt, kommt Levke aus einem ganz besonderen Grund auf die Insel. Sie hat etwas zu erledigen und möchte, ganz in ihren Kummer gehüllt, ihre Missionen unbedingt und ungestört erfüllen. Levke habe ich im Laufe des Buches sehr in mein Herz geschlossen. Sie wirkt mehr als schwach, hat jedoch im Laufe der Geschichte große innere Stärke bewiesen. Sie strotzt vor Durchhaltevermögen und ihre Kraft und ihr Mut haben mich sehr beeindruckt. Sie selber hätte wahrscheinlich gar nicht von sich geglaubt, dass sie zu all dem in der Lage ist.

Da hätten wir noch den Chefinspektor Jordi.

Jordi ist toll! Er liebt seinen Job und möchte ihn zu 100 % erfüllen. Leider lässt sich das hin und wieder sehr schwer mit der Familie vereinbaren. Er wirkt etwas unnahbar, aber ich glaube, wir haben zukünftig noch Großes von ihm zu erwarten.

Und da wäre Rafael, der Polizeireporter, der mit seinem Motorrad durch die Gegend düst, stets hilfsbereit und freundlich ist und ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter hegt. Ein Spanier, wie er im Buche steht. Oder vielleicht doch nicht? Hinter sein komplettes kleines Geheimnis bin ich noch nicht ganz gekommen.

Die 3 haben alle ihre eigene, interessante und vor allem tiefgründige Geschichte zu erzählen, aber für den Tod der armen Insa finden sie zueinander und lösen den Fall.

Die Randthemen der Geschichte sind teilweise sehr sozialkritisch und auch dramatisch. Ich habe beides als sehr interessant und authentisch empfunden.

Bei dem Kriminalfall an sich wurde mir zwar schnell klar, um welchen Täter es sich handelt, jedoch war dessen Überführung so spannend geschrieben, dass mir das nicht allzu viel aus gemacht hat.

Man könnte jetzt am Ende das Buch zu klappen und sich denken: „Super Geschichte! Fall gelöst!“

Ich habe jedoch die 3 Hauptcharaktere so lieb gewonnen, dass ich nun unbedingt mehr über sie erfahren möchte.

Ich will wissen, wie es Levke zukünftig ergeht, was für ein Geheimnis Rafael eigentlich wirklich zu verbergen hat und wie Jordi zukünftig seinen Job und das Familienleben unter einen Hut bekommt!

Das sind alles Fragen, die nichts zwingend mit diesem Fall zu tun haben. Nein, aber es sind Fragen, wo ich mir die Antworten so unbedingt wünsche!

Stina Jensen hat den drei Haupt-Protagonisten so viel Leben eingehaucht und eine individuelle Persönlichkeit gegeben, sie zum Zentrum der eigentlichen Kriminalgeschichte gemacht, dass ich nun unbedingt mehr von ihnen allen brauche.

Zudem gab es am Ende der Geschichte schon so ein paar fiese, offene Fragen und Gedanken, die mich den 2. Teil der Krimi-Serie nun noch mehr entgegen fiebern lassen. Ich habe da auch schon so ein paar grobe Vorstellungen in meinem Kopf, wie das aussehen könnte.

Fazit

Spannend, dramatisch und authentisch!

Ein sehr gelungener erster Fall einer Krimi-Reihe mit liebevoll und tiefgründig gestalteten Charakteren, die viele weitere Abenteuer erahnen lassen.