Rezension

Drei Leichen am Potsdamer Platz

Neuntöter - Ule Hansen

Neuntöter
von Ule Hansen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

Vor Menschen hat sie Angst. Serienmörder versteht sie. Berlin, Potsdamer Platz. Beim Klettern auf einem Baugerüst macht ein Junge eine grausame Entdeckung: Drei Leichen, einbandagiert in Panzertape, hängen in schwindelerregender Höhe an den Gerüststangen. Sie sehen aus wie Mumien und scheinen in dieselbe Richtung zu blicken, als würden sie auf etwas warten. Als die menschenscheue Fallanalystin Emma Carow auf den Fall angesetzt wird, ist ihr schnell klar, dass er für ihre Karriere entscheidend ist. Doch je fester sie sich verbeißt, desto mehr droht ein altes Trauma sie in den Abgrund zu ziehen.

Leseeindruck:

Der Thriller "Neuntöter" von Ule Hansen besticht zu allererst mit seinem Cover, welches ein haptisches Erlebnis ist - ganz in schwarz und gold, schlicht und exklusiv. Dan starten wir dierket mit der Handlung und lesen das, was wir aus dem Klappentext bereits wussten: Drei Leichen werden wie Kokons eingewickelt an einem Baugerüst am Potsdamer Platz hängend aufgefunden. Der Fall landet auf dem Tisch der Fallanalystin Emma Carow, der wohl ihr persönlichster wird, da sie selbst von ihrer eigenen Vergangeneheit beeinflusst nicht mehr objektiv zu handeln vermag...

Ich finde, dass die Grundidee ganz gut angesetzt wurde und sich der Fall zu einem spannenden entwickeln könnte und teilweise auch wird. Allerdings fließen mir Emmas privaten Erlebnisse zu stark in die Handlung mit ein, was oftmals störend und langatmig wirkt. Erschwerend kommt hinzu, dass mir die Ermittlerin alles andere als sympathisch war. Der Berliner Lokalkolorit hat mir sehr gut gefallen, ebenso der Schreibstil, der sich verständlich und flüssig lesen lässt. Die 90 Kapitel, die sich über knapp 500 Seiten erstrecken, sind sich angenehm kurz und kurzweilig. Sehr gerne vergebe ich 4 Sterne!

@ esposa1969