Rezension

Düster und schockierend

Scherbenseele
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

In Stockholm häufen sich die Selbstmorde von Jugendlichen. Obwohl sie dabei unterschiedlich vorgehen, gibt es eine Gemeinsamkeit: Die Jugendlichen hörten währenddessen düstere Musik von einem Interpreten, der sich „Hunger“ nennt. Kommissar Jens Hurtig wird auf die Sache angesetzt. Gleichzeitig beginnt eine brutale Mordserie an einflussreichen Männern. Besteht ein Zusammenhäng zwischen den Morden und den Selbstmorden? Und wer steckt hinter dem Pseudonym „Hunger“?

Meine Meinung:

Das Cover hat mich auf den ersten Blick verzaubert und nachdem mich auch der Klappentext überzeugen konnte, musste ich das Buch unbedingt lesen. Leider hält es nicht ganz, was es verspricht…

Es gibt viele verschiedenen Perspektiven. Dies sorgt zwar für Abwechslung und auch für Spannung, ich fand es aber dadurch schwer, mit den Charakteren warm zu werden. Zudem ist die eine oder andere Perspektive (besonders die der unter Drogen stehenden Charaktere) recht verwirrend. Der Schreibstil ist teilweise anstrengend zu lesen. Es gibt viel Sozialkritik und das Autorenduo neigt zu Übertreibungen. Nachdem man sich allerdings daran gewöhnt hat, nimmt die Spannung stetig zu und auch der Spaß am Lesen.

Der Plot an sich ist sehr düster und beklemmend. Es gibt einige brutale, makabre oder sogar ekelerregende Szenen. Mir persönlich hat das gut gefallen, ist aber definitiv nichts für Leser mit empfindlichem Magen oder schwachen Nerven.

Die Charaktere haben eigentlich alle irgendwelche Probleme. Von Drogensucht, schwere Kindheit und Totschlag bis hin zu Depression und Borderline ist fast alles vertreten. Der einzig Normale scheint Kommissar Jens Hurtig zu sein, den ich persönlich auch am sympathischsten fand.

Zum Schluss hin nimmt die Handlung zunehmend an Fahrt auf und es gibt einige unvorhersehbare Wendungen, sodass auch die Spannung stark steigt. Das Ende selbst hat mich persönlich geschockt. Alle Personen und ihre Geschichten hängen irgendwie zusammen. Einerseits gefällt mir, dass es ein großes Ganzes gibt, andererseits wirkt es dadurch doch recht konstruiert. Sowohl die Auflösung, als auch der Ausgang, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe und der mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich gefällt, waren überraschend. Dennoch bin ich gerade deshalb gespannt auf den zweiten Teil der Reihe…

Fazit:

Düster, beklemmend und nichts für schwache Nerven. Ein Psychothriller mit überraschendem und schockierendem Ende, der die Bezeichnung „Psycho“ auf jeden Fall verdient. Trotz einiger Mankos bin ich gespannt auf die Fortsetzung.