Rezension

düstere Spannung

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Junge liegt an einem Seeufer, spuckt Schlamm und sieht ein wenig entfernt in sein eigenes Gesicht. Die Rettungskräfte geben bald Wiederbelebungsversuche an dem neben ihm liegenden Jungen auf. Der Leichensack wird geschlossen. Der lebende Junge wird auf eine Bahre gelegt. Er hat Angst, dass ihm das Gleiche widerfährt. Als er in den Rettungswagen gebracht wird, schreit ein Mädchen neben ihm.

Carl wird von seiner Mutter aus dem Krankenhaus abgeholt. Er weiß nicht, was geschehen ist, erkennt weder seine Mutter noch weiß er, wo sie wohnen. Zu Hause greift seine Mutter als erstes wieder zur Bierdose. Sie ist allein erziehend und Alkoholikerin. Carl weiß jetzt, dass sein älterer Bruder tot ist – ertrunken. Laut Polizei war es ein tragischer Unfall.

Als er sein Mutter fragt, wo sein Zimmer ist, zeigt sie wenig Verständnis, denn sie betäubt ihre Trauer mit Alkohol. Er muss sich alleine zurecht finden. Carl empfindet nichts, außer Verzweiflung.

Bruchstückhaft kommen Erinnerungen hoch. Die Zimmertür der beiden Jungen hat Löcher. Ihm fällt ein, dass Rob bei einem Streit zugeschlagen hat. Er findet in dem trostlosen Zimmer ein zerrissenes Foto von einem Mädchen – das schreiende Mädchen aus dem Krankenwagen.

Wasserhähne tropfen. Es regnet ständig. Sobald Carl mit Wasser in Berührung kommt, hört er seinen Bruder. Carl glaubt, dass er verrückt ist. Alle behaupten, dass er sich mit seinem Bruder so gut verstanden hätte, doch er fühlt, dass es nicht so war.

Als ihm eine Zeitung in die Hände fällt, erfährt er, dass sie zu dritt am See waren. Er macht sich auf die Suche nach Neisha, die mit dabei war. Wird sie ihm helfen, sich zu erinnern, was vorgefallen ist?

Die Bedrohung durch den toten Rob wird immer schlimmer. Wenn er durch den Regen geht, kann Carl ihn schlammbedeckt sehen und nicht nur hören. Er glaubt, dass Rob ihn töten will. Rob scheint sogar Einfluss auf das Wetter zu haben, der Regen wird immer schlimmer.

Die Vorgänge werden von Carl erzählt, der die Lücken in seiner Erinnerung schließen will. Seine ganze Angst davor verrückt zu sein oder zu werden und die  Angst vor seinem toten Bruder  werden sehr eindringlich geschildert. Auch seine Schuldgefühle und sein Verhalten  Neisha gegenüber sind nachvollziehbar.

Die düstere Spannung im Buch nimmt einen gefangen, auch wenn die Geschichte sich sehr hinzieht. Zum Schluss werden die Ereignisse jedoch sehr dramatisch. Obwohl ich Bücher dieser Art nicht so mag, finde ich, dass es ein spannender Thriller ist.