Rezension

Düstere Unterhaltung, die überzeugt!

Königreich der Schatten: Die wahre Königin - Sophie Jordan

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
von Sophie Jordan

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Seit 17 Jahren herrscht stetige Dunkelheit über dem Reich Relhok und so auch die Mauern eines einsamen Turms mitten im verlassenen Wald. Dort lebt Luna gemeinsam mit ihren Zieheltern wohlbehütet und doch in stetiger Gefahr. An ihre Eltern kann sie sich nicht entsinnen wurden sie bei der Geburt ermordet um sich der Krone zu bemächtigen.

Nach einer geglückten Rettungsaktion dreier Jugendlichen steht Lunas Leben jedoch auf dem Kopf. Ihr Leben schwebt plötzlich selbst in größter Gefahr und sie muss gemeinsam mit dem Waldläufer Fowler die Flucht ergreifen. Ihre wahre Bestimmung ein großes Geheimnis dessen Offenbarung ihren Tod bedeuten wurde und doch längst wird Jagd auf sie gemacht, denn als wahre Königin Relhok stellt sie eine Gefahr für den regierenden König darstellen und dieser möchte mit allen Mitteln seinen Sturz vermeiden….

Meine Meinung:

Autorin Sophie Jordan habe ich bereit durch ihren Reihenauftakt der „Infernal“- Reihe kennen und schätzen gelernt, so dass es nicht ganz abwegig war, ihr neues Werk genauer unter die Lupe zu nehmen.

Schon bei Beginn wird klar, dass es ein düsteres Erlebnis werden wird und ich war sehr angetan von dem Flair der durch die Beschreibung der Welt in der die Handlung spielt, entstanden ist und auch von den sofort sehr charismatischen Charakteren. Aber auch die Gefahren, welche in der Dunkelheit lauern, haben mich irgendwie fasziniert, erinnerten sie mich irgendwie schon ein wenig an Außerirdische die die Weltherrschaft an sich reißen wollen und es anscheinend auf Umwegen auch in der Dunkelheit, die herrscht, geschafft haben. Doch nicht nur sie allein sollen Gefahren für die Hauptprotagonistin darstellen, denn hinter jedem Schatten warten noch andere Feinde, die nach ihrem Leben ringen.

Der Schreibstil ist jung, spritzig, hat eine spannende Note und strotzt voller Energie den Leser tief in die Sümpfe der Dunkelheit ziehen und daraus nicht mehr entfliehen lassen zu wollen. Was ihm auch wirklich gelingt.

Luna ist für mich ein besonderer Charakter. Sie ist was die Welt außerhalb der Turmmauern anbelangt sehr unerfahren und dennoch weiß sie sich, wenn es darauf ankommt, bestens zur Wehr zu setzten. Schüchtern und doch sehr schlagfertig bestreitet sie ihr Leben.

Fowler war lange Zeit ein kleines Rätsel für mich. Er war von der ersten Begegnung an sehr geheimnisvoll und man spürte, dass sich hinter der finsteren Fassade, die er zwanghaft versucht aufrecht zu erhalten, doch ein riesen großes Herz verbirgt. Seine Wandlung in der Handlung hat mir sehr gut gefallen.

Einzig störte mich, dass viel mit Wiederholungen gearbeitet wurde. Es ist schwer zu erklären, doch spätestens nach 5 Kapiteln weiß man sehr genau, dass die Beiden sich zueinander angezogen fühlen, warum Fowler eher eine Abwehrhaltung einnimmt und warum Luna so ist wie sie eben ist. Da hätte meiner Meinung ausgereicht, die Erklärung einmal ausführlich zu thematisieren und nicht immer wieder in Erklärungen zu verfallen, die immer wieder den gleichen Inhalt, vielleicht auf andere Weise verpackt, vermitteln. So geriet die Handlung etwas ins Stocken und es nervte schon dezent.

Gut ist die Variante gewählt, dass beide Hauptprotagonisten im Wechsel zu Wort kommen. So lernt man sie intensiver kennen, lernt sie einzuschätzen und entdeckt die ein oder andere Schwäche oder gar Stärke an ihnen.

Das Ende, zum Haare raufen und dennoch passend, erzielt den gewünschten Effekt, denn man möchte einfach nur noch mehr von Luna, Fowler und deren Welt erfahren. Bin sehr gespannt, mit welchen Ideen die Autorin im zweiten Band den Leser um den Finger wickeln wird.

Fazit:

Düstere Atmosphäre, lebendige Charaktere, schaurig bildgewaltige Weltgestaltung und eine spannend verpackte Handlung, mit diesen Eigenschaften konnte Sophie Jordan mich komplett von ihrem neuen Werk überzeugen, auch wenn an manchen Stellen noch etwas Aufarbeitungsbedarf besteht. Für mich jedoch hat sie ihre Idee perfekt umgesetzt und mich vollends Unterhalten.