Rezension

Düsterer, als es das schimmernde Cover erahnen lässt

Die Prophezeiung der Hawkweed - Irena Brignull

Die Prophezeiung der Hawkweed
von Irena Brignull

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zugegeben, beim Kauf wurde ich auch durch das tolle Cover beeinflusst. Der perlmuttschimmernde Umschlag mit dem langhaarigen Mädchen, den Spinnen, Schlagen und Spinnweben ist wirklich ein Eyecatcher. Doch auch die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht und so wanderte Die Prophezeiung der Hawkweed in den Einkaufskorb.

Worum geht's?
Erzählt wird von zwei Mädchen, die bei der Geburt vertauscht werden. Eine wächst als Hexe unter Nicht-Hexen auf, das andere "normale" Mädchen in einem Hexen-Clan. Eines Tages stehen sie sich plötzlich gegenüber und ihr Leben verändert sich von Grund auf.

Meinung:
Ich bin von einer netten Hexengeschichte ausgegangen, denn trotz der Schlangen und Spinnen auf dem Cover wirkt das Buch auf mich eher harmlos. Umso überraschter war ich, dass Irena Brignulls Jugendbuch teilweise recht brüsk und hart ist. Von Misshandlungen (Mädchen wie Jungen werden zusammengeschlagen - samt brechenden Rippen!) und Mobbing ist die Rede, von Ausgrenzungen und missverstandenen Kindern (aber auch Erwachsenen). Insgesamt eher düster als das von mir vermutete "nett".

Sprachlich ist Die Prophezeiung der Hawkweed gelungen! Stilistisch habe ich dem Buch nicht angemerkt, dass Irena Brignull mit Drehbüchern (preisgekrönt!) bekannt wurde und es sich hier um ihr erstes Jugendbuch handelt. Wirklich eine tolle Sprache. Sehr gefallen hat mir auch das Ende, das nicht so gekommen ist, wie ich es erwartet habe.

Fazit: Ein gelungenes Jugendbuch, das weitaus düsterer ist, als es zunächst den Anschein hat. Und ein Dank an die Autorin für die positiven Überraschungen!