Rezension

düsteres, actiongeladenes Drama in 5 Wellen

Die fünfte Welle - Rick Yancey

Die fünfte Welle
von Rick Yancey

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Vier Wellen haben die Menschheit bisher schon beinahe ausgerottet. Die erste Welle brachte die Dunkelheit, die zweite Zerstörung, die dritte einen tödlichen Virus und nach der vierten Welle kann keiner mehr seinem Nächsten trauen. So geht es auch der 16-jährigen Cassie. Nach der Ankunft der Anderen hat sie alles verloren, ihre Eltern tot, ihr kleiner Bruder verschleppt. Doch als sie angeschossen wird, rettet sie ein Junge Namens Evan Walker und wider besseren Wissens vertraut sie ihm. Und dann bricht die fünfte Welle über sie herein.

Meine Meinung:

Ich muss zugeben, dass ich mich an den Schreibstil des Autors erstmal gewöhnen musste. Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt, die aus der Sicht verschiedener Personen erzählt werden, größtenteils aber abwechselnd von Cassie und ihrem ehemaligen Schulkameraden Ben. Da ich darauf völlig unvorbereitet war und es keine Hinweise darauf gibt, aus wessen Sicht gerade erzählt wird, war dies anfangs etwas verwirrend. Das legte sich aber mit der Zeit und ich war mittendrin.

Der Anfang der Geschichte ist eher düster, aber langsam, dabei jedoch in keinster Weise langweilig. Man erfährt viel über die Vergangenheit der Protagonisten und vor allem, ganz wichtig, was es mit den ersten vier Wellen auf sich hat. Später wird es immer rasanter und actionreicher. Die Spannung steigt von Seite zu Seite. Dabei hat die Handlung so viele Wendungen, dass es bis zum Ende hin nicht sicher ist, wer der Gute und wer der Böse ist. Selbst wenn sich der Leser sicher zu sein scheint, kommt es doch noch anders. Das hat mir sehr gut gefallen. Selbst wenn die Geschichte so einige Klischees bedient, ist sie dennoch überaus genial, einfallsreich und spannend. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Die Charaktere sind bestechend scharf gezeichnet. Cassie ist eine wahnsinnig sympathische und liebenswerte Protagonistin. Sie macht eine riesige Entwicklung durch, die ich sehr bewundert habe. Von dem kleinen, verängstigten Mädchen entwickelt sie sich zu einer mutigen jungen Frau, die lieber dem Tod ins Auge schaut, als sich weiter zu verstecken. Auch Ben's Entwicklung ist toll. Selbst wenn ich anfangs nicht viel mit ihm anfangen konnte, wurde er mir von Seite zu Seite immer sympathischer. Am meisten mochte ich jedoch Evan Walker. Er ist rätselhaft, liebenswert und stark und obwohl man als Leser immer das Gefühl hat, dass etwas mit ihm nicht stimmt, kann man sich seines Gefühls nicht sicher sein.

Dieses Buch ist der Hammer, spannend, nervenaufreibend, verstörend. Es zieht den Leser in seinen Bann und sorgt für schlaflose Nächte, weil man es einfach nicht mehr weg legen kann. Eine absolute Leseempfehlung!

4,5/5 Sterne