Rezension

Dunkel, bösartig und dennoch komisch

Dunkle Gewässer - Joe R. Lansdale

Dunkle Gewässer
von Joe R. Lansdale

Bewertet mit 4.5 Sternen

Düster und komisch, böse und spannend, beängstigend und liebenswert…dies ist die Great American Novel des Jahres. Schonbeim Aufschlagen des Buches springen einen diese und noch andere positive Kommentare ins Auge. Die Geschichte in die uns Joe R. Lansdale entführt spielt in Osttexas zur Zeit der großen Depression also in den 30iger Jahren. Sue Ellen findet beim Fischen mit ihren „Vater“ die Leiche der Dorfschönheit May Linn, diese war für die sonst trostlose und perspektivlose Jugend eine Art Hoffnungsschimmer. May Linn träumte immer davon nach Hollywood zu gehen und berühmt zu werden. Sue Ellen, der homosexuelle Terry und ihre farbige Freundin Jinx, wollen die Idee nach deren Tod verwirklichen und May Linn einäschern und die Asche nach Hollywood bringen. Beim durchsuchen der persönlichen Gegenstände finden sie ein Tagebuch und eine Art Schatzkarte. Es beginnt eine Reise auf dem Fluss der sich auch noch Sue Ellens abhängige Mutter anschließt. Die Verfolgung wird von Sue´s Stiefvater, dem Polizei und dem geheimnisumwobenen Killer Skunk. Es pflastern viele Leichen die Reise und Ufer des Flusses. Ein Krimi und gleichzeitig ein Abenteuerroman, alles zusammen eine gelungene spannende Mischung. Lebendige Beschreibung der Protagonisten, von den tapferen Jugendlichen bis hin zum widerlichen Stiefvater, alle werden beim Lesen vor den inneren Auge sichtbar. Besonders hervorheben möchte ich die anschauliche Beschreibung der Landschaft, Häuser und Lebensumstände. Wunderbar herrliche Vergleiche wie „ Zwieback der so hart ist wie das Herz eines Bankiers“ ließen mich sehr oft innerlich schmunzeln. Für diese fabelhafte Mischung aus Thriller und Abenteuerroman vergebe ich gern 5 Sterne. Ich kann mir das Buch gut als Tarantino Film vorstellen.