Rezension

** Dunkle Familiengeheimnisse **

Verblendung - Stieg Larsson

Verblendung
von Stieg Larsson

Bewertet mit 4 Sternen

Ich hatte unbedingt vor, dieses Buch, bzw. die gesamte Trilogie von Stieg Larsson zu lesen. So wie man hört, scheint es ja schon eine Wissenslücke zu sein, wenn man weder die Bücher, noch die Filme kennt. Doch ich muss zugeben, dass ich mich zu Beginn dieses Romans etwas schwer tat. Zum einen gefallen mir für gewöhnlich Thriller aus den nordischen Ländern nicht wirklich gut und zum anderen machte es einem der Einstieg in den Roman auch nicht leicht. Ich nahm mir diesen Roman ja in der Kindle Edition vor und ich muss sagen, dass man etwa die ersten 35 Prozent lediglich mit den Charakteren vertraut gemacht wurde und nichts annähernd spannendes passierte. Es war zwar nicht so schlimm, dass ich das Buch hätte nicht zu Ende lesen wollen, schließlich hielten alle dieses Werk ja für einen hervorragenden Thriller, aber wirklich gefesselt war ich im ersten Drittel nicht wirklich.

Im Grunde kam die Kehrtwende zu dem Zeitpunkt, als Lisbeth Salander Selbstjustiz übte und sich an ihrem Betreuer für sein Vergehen an ihr rächte. Diese Wendung war fast wie ein „Wachrütteln“ und plötzlich war mein Interesse richtig geweckt und der Thriller nahm richtig Fahrt auf. Der doch etwas „merkwürdige“ Charakter von Lisbeth und die ersten Erfolge bei den Ermittlungen im Vanger-Fall machten das Ganze mehr und mehr spannender. Natürlich versuchte man als Leser auch hin und wieder selber hinter das Geheimnis um Harriets Verschwinden zu kommen, aber ich muss sagen, es ist mir nicht gelungen. Der Autor hat es wirklich geschafft, mich als Leser zu fesseln und ein kniffliges Rätsel zu entwickeln. 

Den Höhepunkt dieses Thrillers möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten – vielleicht gibt es ja die ein oder andere Leseratte, die das Buch noch nicht kennt. Allerdings kann ich sagen, dass die Spannungskurve sehr stark anstieg und man an dieser Stelle richtig gebannt lesen konnte. 

Die letzten 10 Prozent dieses Buches waren dem Anfang ein wenig ähnlich. Es war im Grunde eine Art Abspann…einige Dinge wendeten sich letztendlich doch zum Guten und es blieben dennoch einige offene Fragen, um die Tore für die Fortsetzungen offen zu halten.

Für gewöhnlich würde ich sagen, dass 55 Prozent Spannung und 45 Prozent eher weniger spektakuläre Passagen eines hochklassigen Thrillers nicht würdig sind, aber im Falle von „Verblendung“ mache ich ausdrücklich eine Ausnahme. Hier zählt die Devise: „Durchhalten“! Das Buch entwickelt sich wirklich zu einer sehr unterhaltsamen Lektüre und ich bin sicher nicht die einzige, wenn ich sage, dass ich mir baldmöglichst die folgenden Werke von Stieg Larsson vornehmen werde!

Kommentare

Catherine Buchling kommentierte am 17. Oktober 2013 um 00:07

Absolut großartig und total fesselnd!