Rezension

dunkle Vergangenheit

Nachts am Brenner - Lenz Koppelstätter

Nachts am Brenner
von Lenz Koppelstätter

Das Buch hat mir gut gefallen. Ich war auch schonmal in Südtirol und fand es schön, bekannte Orte zu entdecken. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und man kann es leicht lesen. Die Ortsbeschreibungen finde ich total gut. Beim Lesen hatte ich allerdings immer ein Gefühl von Dunkelheit. Irgendwie schwebte über dem ganzen Geschehen eine dunkle Wolke. Ob es daran lag, dass der Beginn in der Nacht bzw. im Morgengrauen lag. Oder ich hatte einfach immer den Schatten der Autobahnbrücke im Kopf. Aber eigentlich passte es ja genau. Es waren ja die dunklen Schatten der Vergangenheit, die die Handlung prägt. Ob es nun die Vergangenheit des Commissario Grauner war oder die der Landschaft und der Ortschaften mit ihren Menschen, ich weiß es nicht. Aber es passte gut zusammen. Ich fand es irgendwie irritierend, das die Leute wirklich immer nur mit dem Nachnamen genannt wurden. Ok - vielleicht ist das dort so, aber mich hat es etwas gestört. Auf der anderen Seite sind ja genau solche Dinge für Krimis aus der "Region ..." kennzeichnend. Denn es werden ja Geschichten aus genau der Region mit ihren Eigenheiten erzählt. Dann gehört sowas dazu. Die Spannung hat sich langsam aufgebaut und man wurde immer tiefer in die Verwicklungen gezogen. Gegenwart - Vergangenheit - wer mit wem - die alten Geschichten - Kollektives schweigen - es ist alles für einen guten Krimi vorhanden. Und es ist mir wirklich so ergangen wie Commissario Grauner - ich war richtig erleichtert über das Ende. Es war alles geklärt und man konnte nun damit abschließen. Mir hat das Buch eine schöne Lesezeit gegeben und mich nochmals in die schönen Berge von Südtirol geführt. Auch wenn man als Tourist - zum Glück - nur die schönen Seiten sieht. Aber für die andere Seite hat man ja dann die Serie um Commissario Grauner.