Rezension

Durch die Fußnoten nicht so meine Lektüre

Tide, Tat und Tod - Bernd Mannhardt

Tide, Tat & Tod
von Bernd Mannhardt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der bayerische C-Promi-Autor Franz Xaver Stegmayer leidet unter einer schon länger währenden Schreibbblockade. Da der Regionalkrimi gerade "in" ist, schickt ihn sein Verleger Max Hagenbuecher nach einer durchzechten Nacht nach Dithmarschen in sein Ferienhaus zum recherchieren. Hoch im Norden fühlt sich Stegmayer aber garnicht wohl und schreibt seinem Verleger einen brandheißen Frustbrief...

Franz Xaver Stegmayer entpuppt sich in seinem Brief als manchmal mehr, manchmal weniger liebenswerter Grantler, der mir hier und da sogar etwas leid getan hat. Dieser urbairischen Typ, sein Bild vom Cover hat sich sofort in mein Hirn gebrannt, mit seinem bayrischen Dialekt und seinen teils bissigem Humor.

Die Geschichte ließe sich leicht und flüssig lesen, oft mit einem Schmunzeln im Mundwinkel, wenn die Fußnoten und dauernden Anmerkungen nicht wären. Nicht nur der Verleger, sondern auch Dorfbewohner sagen immer wieder in ***am unteren Rand der Seite ihre Meinung. Leider haben sie mich immer wieder in meinem Leserythmus gestört und manchmal auch genervt, was der ganze Lektüre 1,5 Sterne gekostet hat.

Wer einen "normalen" Regionalkrimi von der Küste erwartet hat, ist hier falsch. Wer aber einmal einen briefschreibenden, humorig grantelnden Bayern in seinem nordeutschen "Exil" lesen möchte und den dauernde Fußnoten nicht stören, der ist hier genau richtig.
Mal was ganz anderes.