Rezension

Durchgehende Spannung garantiert!

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 4 Sternen

Susan Webster hat ihre Strafe abgesessen und wird aus dem Gefängnis entlassen. Allerdings kann sie sich noch immer nicht an die Ereignisse erinnern, die dazu geführt haben, dass sie überhaupt verurteilt wurde. Denn Susan soll ihr Baby Dylan erstickt haben. Ihr Mann hat sich mittlerweile von ihr scheiden lassen, so dass Susan einen anderen Namen annimmt und versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Doch schon bald werden ihr Fotos und Zeitungssausschnitte zugespielt, die in Susan die Hoffnung aufkeimen lassen, dass alles nur ein schrecklicher Irrtum war, und dass Dylan vielleicht noch lebt. Susan beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei fördert sie unglaubliche Dinge ans Tageslicht, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Schon bald weiß Susan nicht mehr, was sie  glauben soll und wem sie überhaupt noch vertrauen kann......

Jenny Blackhurst verwendet in ihrem Psychothriller verschiedene Erzählperspektiven. In der Gegenwart beobachtet man, wie Susan versucht, sich ein neues Leben aufzubauen und plötzlich damit konfrontiert wird, dass sie ihr Baby vielleicht gar nicht umgebracht hat. Ein weiterer Handlungsstrang blickt weit zurück in die Vergangenheit. Hier steht eine Clique aus Jugendlichen im Mittelpunkt. Das Interesse daran, was diese beiden Stränge wohl miteinander verbinden könnte, ist sofort geweckt. Der Einstieg in die Geschichte gelingt deshalb mühelos. Bereits nach wenigen Seiten gerät man in den Sog der Handlung und mag sich nur noch ungern davon lösen.

Die Hauptprotagonistin Susan wirkt glaubhaft und lebendig, so dass man sich sehr gut mit ihr identifizieren kann. Man fiebert deshalb regelrecht mit ihr mit und kann die Dinge, die sie da Stück für Stück ans Tageslicht befördert, zunächst nicht richtig zuordnen. Immer, wenn man eine logische Schlussfolgerung gezogen hat, und denkt, dass man dem Geheimnis auf der Spur ist, sorgt eine überraschende Wendung dafür, dass man alles neu überdenken muss. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite, so dass man ungeduldig der Auflösung entgegenfiebert. Die Handlungsfäden laufen in einem actionreichen und schlüssigen Finale zusammen.

Ich habe mich beim Lesen dieses Debüts sehr gut und spannend unterhalten gefühlt. Mein Interesse an Susans Geschichte war vom ersten Moment an da und ließ nicht einen Augenblick nach. Jenny Blackhurst ist es gelungen, mich durchgehend bei der Stange zu halten und mich immer wieder zu überraschen. Das große Finale war für mich leider etwas überladen. Hier hätte ich mir einen Hauch weniger Action gewünscht, aber das ist auch der einzige Kritikpunkt den ich anführen kann. Ich vergebe deshalb begeisterte vier von fünf Bewertungssternen und eine ganz klare Leseempfehlung.