Rezension

Durchschnittlich

Die Elfen - Bernhard Hennen

Die Elfen
von Bernhard Hennen

Bewertet mit 3 Sternen

Ich muss sagen, ich kann den Überschwang der vorherigen Rezensenten nicht komplett verstehen.

Wie immer ist der Vergleich mit "Herr der Ringe" unpassend. Das Konzept verschiedener, miteinander verbundener Welten und auch die gesamte historische Konstruktion der "Elfen" - Welt war wirklich gut. Die Ideen zur Magienutzung und auch die Rassen sind schön ausgestaltet und vor allem die menschliche Hauptperson, Mandred, ist definitiv Sympathieträger. Aber zum Herrn der Ringe fehlt noch so einiges. Zum Beispiel der Zauber der Sprache und der Detailreichtum, der einen selbst etwas langwierigere Stellen mit Freude lesen lässt. Außerdem fehlt die kindliche Herangehensweise an die Geschichte, das Märchenhafte. Oder: Nein, es fehlt nicht, wirkt aber zum Teil nicht durchgängig. Teilweise hatte ich das Gefühl, "Die Elfen" ist auf halbem Weg zwischen klassischer Fantasy und moderner (expliziterer) Fantasy hängengeblieben.

Zugleich sind die Welt und auch ihre Charaktere auch sehr stereotyp. Natürlich trinkt der nordländische Mensch zu viel. Selbstverständlich hat der stille, künstlerische Elf ein dunkles Familiengeheimnis. Zudem hat der Roman wirklich seine Längen und für jemanden, der viel Fantasy ließt, sind die Romane auch sehr vorraussehbar. Nichtsdestotrotz sind die Protagonisten sympathisch, der Stil schön und die Welt nett ausgearbeitet. Daher ein knapp überdurchschnittliches Buch.

Ich habe auch die Nachfolger gelesen und muss sagen, dass Elfenlicht mir am besten gefiel. Es lohnt sich also durchaus, diese Reihe zu lesen, aber geht nicht mit allzu hohen Erwartungen heran (wie ich es getan habe).