Rezension

Durchweg gelungener Einstieg in die Trilogie

Auf den ersten Blick verzaubert - Sonja Kaiblinger

Auf den ersten Blick verzaubert
von Sonja Kaiblinger

Bewertet mit 5 Sternen

Die fünfzehnjährige Ophelia wächst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester bei ihren drei Tanten, den Drillingen, auf. Das alleine klingt schon ein wenig ungewöhnlich, aber ihre Familie ist noch viel aussergewöhnlicher, als man auf den ersten Blick schon sieht. Denn in ihrer Familie können die meisten Mitglieder sich verwandeln, doch Ophelia ist froh, dass sie von dieser Gabe bisher verschont blieb. Aber wie so oft kommt es wieder anders, als erhofft und kurz vor ihrem Geburtstag passiert es auch ihr, dass sie ihre Gabe doch noch erhält. Na das hat ihr gerade noch gefehlt, dafür hat sie eigentlich gerade keine Zeit, denn sie ist doch vollauf damit beschäftigt, Mut zusammen zu kratzen, um ihren Schwarm Adrian zu ihrer Geburtagsfeier einzuladen.
Meine Meinung
Das Cover finde ich absolut bezaubernd und genau so fand ich auch die Geschichte dahinter: absolut bezaubernd. Sonja Kaiblinger erzählt ihre Geschichte ganz locker und leicht, jung und modern und spricht dadurch auch absolut die Zielgruppe, jüngere LeserInnen an. Was mir aber hier ganz besonderd gefallen hat, ist der Humor hinter dem Ganzen. Spritzige Dialoge, urkomische Situationen und immer wieder Momente bei denen man laut lachen musste ließen die Seiten dieses Buches nur so vorbei fliegen.
Man ist gleich vom ersten Augenblick an in der Geschichte drin und wird schnell neugierig gemacht, denn es passiert gleich zu Beginn schon etwas, worüber man mehr erfahren möchte. Auch ein paar Geheimnisse, eine gewisse Magie und die ein oder andere lustige Situation machen aus Auf den ersten Blick verzaubert eine durchweg charmante Geschichte, die auch einen erwachsenen Leser sehr gut unterhalten kann.
Das Setting in Schottland mochte ich sehr und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden der Trilogie noch einiges mehr von dieser Umgebung erfahren darf. Aber diese besondere Magie passt hier schon perfekt in die gewählte Umgebung.
Die Gabe, die Ophelias Familie zu eigen ist, nämlich die der Verwandlung ist zwar durchaus bekannt, aber auch dies bekommt hier seinen ganz eigenen Charakter. Vor allem was Ophelia angeht, die ihre Gabe noch keineswegs beherrscht und genau damit immer wieder in die Klemme gerät.
Ophelia erzählt ihre Erlebnisse aus ihrer Perspektive in der Ich-Form, dadurch kommen wir ihr schnell näher und ich mochte sie einfach unheimlich gern.
Ophelia ist eine durchweg sympathische Protagonistin. Sie steht immer ein wenig im Schatten ihrer Zwillingsschwester Lora, zumindest fühlt es sich für Ophelia immer so an, aber sie ist selber eine sehr liebenswerte Persönlichkeit. Gerade ihre Tollpatschigkeit, nicht nur beim Verwandeln, machen sie lebendig und vorstellbar.
Aber auch Sonja Kaiblingers weitere Charaktere erhalten sehr viel Leben und machen diese Geschichte noch charmanter. Richtig gut gefallen hat mir hier, dass Ophelia hier sehr gut lernt, auch einmal hinter die Fassade anderer Menschen zu schauen. Denn mit ihrer Aufgabe, den überaus beliebten Cliff, näher kennenzulernen, merkt sie schnell, dass dieser nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Auch Cliff war mir hier sehr sympathisch und ich hatte bei ihm den Eindruck, dass er noch das ein oder andere hinter seiner Fassade mit versteckt hält.
Daneben sorgen vor allem Ophelias Tanten für viel Wirbel und auch diese sind immer wieder für Überraschungen und auch Lacher gut.
Mein Fazit
Ein rundum gelungener Einstieg in eine Jugendbuch Trilogie, die einfach gute Unterhaltung bringt. Locker und humorvoll, aber auch ein wenig magisch und romantisch machte mich der erste Band der Reihe rund um Ophelia und ihrer Verwandlungsgabe sehr neugierig auf seine Fortsetzung. Es gibt aber auch den ein oder anderen Moment, der mich überraschen konnte und letzten Endes habe ich auch noch eine Reihe an offener Fragen. Ein tolles Jugendbuch, dass auch älteren Lesern humorvolle Unterhaltung bringt. Klare Leseempfehlung.