Rezension

Dystopie pur - Spannung pur - 100% Pageturner!

Die fünfte Welle 01
von Rick Yancey

Bewertet mit 5 Sternen

Rick Yanceys "Die 5. Welle" ist der erste Band seiner gleichnamigen, dystopischen Reihe. Natürlich ist mir dieses Buch schon seit dem Erscheinen bekannt, aber weil es mittlerweile Dystopien wie Sand am Meer gibt, kann man ja als Dystopie-Fan leider nicht zu jeder greifen. Dennoch habe ich "Die 5. Welle" immer im Hinterkopf behalten und wollte zugreifen sobald der zweite Band erscheint. Nun hat mich nicht nur die bereits erschienen Fortsetzung, "Das unendliche Meer", sondern auch der Kinofilm, der aktuell in den Kinos läuft, überzeugt, mich ganz schnell in Rick Yanceys dystopische Welt zu stürzen. Für mich ist "Die 5. Welle" ein grandioser Reihenauftakt und ein absolut, spannender Pageturner, der definitiv nach mehr schreit.
Rick Yancey baut in seiner Dystopie so wahnsinnig viele, wahnsinnig gelungene Elemente ein, die das Lesen zu einem Genuss der besonderen Art machen. In Spannungsdingen übertrifft sich der Autor stellenweise selbst. Durch perfekt getimte Perspektivenwechsel und Rückblicke in die Vergangenheit, lässt er den Leser in den spannendsten Augenblicken einfach brutal weiterzittern. Aber eben genau diese Szenen bescheren dem Leser Atemnot, Angstschweißausbrüche und lassen ihn nicht mehr los, bis die letzte Seite inhaliert wurde. Und genau DIESE Szenen verwandeln "Die 5. Welle" in einen Adrenalin fördernden Pageturner, der Nächte durchlesen lässt. Trotz der knapp 500 Seiten, zählt das Buch für mich keinesfalls zu den Wälzern, denn die knapp 500 Seiten kommen einem vor wie nichts und man wünscht sich anschließend gleich die nächsten 500 Seiten. Als absoluter Dystopie-Fan kann ich euch nur raten - lest dieses Buch, es ist grandios durchdacht und atemberaubend spannend und unendlich fesselnd.
Die weibliche Protagonistin Cassie erlebt gemeinsam mit uns die Brutalität, die unfassbare Trauer, die Blutrünstigkeit, die Angst, eben alles was die grausamen 5 Wellen mit sich bringen. Cassie ist eigentlich viel zu jung um alles und jeden zu verlieren, aber wer ist für die Apokalypse schon alt genug. Wenn man überlebt, dann sollte man zu sehen weiter zu überleben. Und genau das tut Cassie. Cassie ist kein Superheld. Cassie ist ein ganz normales Mädchen von nebenan, dass weder besonders sportlich, noch besonders intelligent, hübsch, kräftig, begabt im Waffenumgang oder im Überleben in der Wildnis ist. Dennoch ist Cassie eben diejenige, die überlebt hat. Die alle Wellen überstanden hat. Als Protagonistin gefällt sie mir unglaublich gut, eben weil sie nicht die absolute Superheldin ist, sondern auch mit Ängsten zu kämpfen hat, mit der Trauer, mit dem Überleben. Sie versteckt sich, rennt weg, sucht keinen Kamp mit den Anderen. Dennoch wächst sie an ihrem Schicksal. Ihr einziges Ziel besteht darin ihren kleinen Bruder Sammy zu retten, so wie sie es ihm versprochen hat und dafür würde Cassie alles tun, sogar über Leichen gehen. Ich habe mich total in ihren grandiosen Humor verliebt. Falls ihr euch nun fragt Humor? Während der Apokalypse? Während sie alles und jeden verloren hat und ganz allein ist? JA! Absoluter schwarzer, total trockener, grandioser Humor! Selten so herzlich beim Lesen einer Dystopie gelacht. Ihre Gedanken sind und Monologie sind fantastisch und ich freue mich schon auf den zweiten Band mit Cassie an meiner Seite.

Aber nicht nur Cassie begleitet den Leser durch "Die 5. Welle". Rick Yancey baut einige Perspektivenwechsel ein, sodass man auch Evan Walker, der Cassie in einer brenzligen Situation zur Seite steht, einen Soldaten namens Zombie und dann noch Cassies Bruder Sammy näher kennen lernen darf. Dadurch wird oft die Spannung ins Unermessliche getrieben. Auch durch Rückblicke in die Zeit vor und während der ersten Wellen fesselt uns Rick Yancey an jede einzelne Zeile. Ich kann euch nur raten dieses Buch zu kaufen und zu lesen und zu lieben. Ich brauche nun ganz dringend die Fortsetzung!