Rezension

Earth Girl

Earth Girl - Die Prüfung - Janet Edwards

Earth Girl - Die Prüfung
von Janet Edwards

Bewertet mit 5 Sternen

Verlagsinfo:

"Jarra ist ein «Earth Girl». Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität ver­leugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein ..."

Meine Bewertung:

Optik:

Schon das Cover von "Earth Girl" ist ein wahrer Augenschmaus! Der in Blautönen gehaltene Umschlag mit dem Mädchengesicht hat mich sofort angesprochen. In der Buchhandlung hätte ich auf jeden Fall zum Roman gegriffen!

Inhalt: Jarra ist ein "Earth Girl", welches aufgrund eines Gendefekts die Erde nicht verlassen kann. Die Tatsache, dass sie nicht vollkommen perfekt und gesund ist, macht sie zur Außenseiterin in einer perfekten Gesellschaft, die quasi "gleichgeschaltet" ist und keinerlei Abweichung von der Norm duldet. Beschimpfungen und Schmähung
en der Nicht - Perfekten sind an der Tagesordnung.
Jarra jedoch will ihr Fatum nicht akzeptieren - sie will sich nicht mit einer Randexistenz zufrieden geben und geht tapfer ihren Weg; strebt gar ein Studium an.

Stil und Sprache:
Der Roman liest sich ausgesprochen flüssig. Die Erzählperspektive (1. Person Singular) lässt das Ganze unmittelbar und "echt" wirken. Obwohl der Ton zuweilen flapsig ist ("Es nervt mich so, wenn die Leute nichts über Geschichte
wissen."), gelingt es der Autorin, das richtige Mass zu finden, sodass der Stil nie zu juvenil wirkt. Die Zielgruppe des Romans sind primär wohl Teenies, ich würde "Earth Girl " aber wohlwollwed als All - Age - Fantasy klassifizieren.
Dies ist eine der gelungeneren Dystopien.
Jarra habe ich sofort in mein Leserherz geschlossen.

Gehalt:

Die Grundidee finde ich sehr gelungen, da die Thematik - ein Gendefekt führt zu sozialer Isolation, gar gesellschaftlicher Ächtung - so abwegig leider nicht ist. Es gibt in der Realität bereits Früherkennungstests auf genetische Defekte ( Trisomie 21 und Trisomie 18), die nicht selten dazu führen, dass (vermeintlich) genetisch Minderwertige "aussortiert" werden. Natürlich sollte man nicht darüber richten, aber eine "Auslese" wie in Jarras Welt findet ansatzweise bereits statt.
"Earth Girl " könnte man daher auch als gesellschaftskritischen Roman lesen.

In Janet Edward Roman wird Unterhaltung mit einem ernsten Thema verknüpft; aber der Tenor ist nicht depressiv - larmoyant.

Ich habe bereits mehrere Dystopien/ Utopien gelesen. Earth Girl gehört eindeutig zu den Besseren.