Rezension

Eden - schön, böse, aber irgendwie auch menschlich

Eden - Candice Fox

Eden
von Candice Fox

Bewertet mit 4 Sternen

Heinrich Archer, genannt Hades, das kriminelle Mastermind von Sydney, wird bedroht. Er ›bittet‹ Detective Frank Bennett, den Kollegen seiner Tochter Eden, um diskrete Hilfe, denn die Spuren könnten tief in das faszinierende, gewaltsatte Vorleben von Hades führen. Gleichzeitig hat Eden, Top-Detective bei der Mordkommission mit dem seltenen Talent, Verbrecher aufzuspüren und zur Strecke zu bringen, einen extrem schwierigen Auftrag: Drei Mädchen sind verschwunden, und die Spur führt sie zu einer verlassenen Farm, auf der sich ein Serienkiller rumtreibt. Sie begibt sich dort undercover in eine Kommune, ein rabenschwarzes, gefährliches Paralleluniversum mit Mördern und Vergewaltigern. Sie muss all ihre erstaunlichen Fähigkeiten einsetzen, um zu überleben. Zudem ist ihre Beziehung zu ihrem Partner Bennett kompliziert, beide sind traumatisiert, und dass Bennett gerade auf Alkohol und Drogen ist, macht die Sache nicht einfacher. Aber die beiden sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen.

Meine Meinung: 
Der erste Teil dieser Reihe namens "Hades" hat mir ja schon ziemlich gut gefallen. Die grundlegende Frage um Gut und Böse, das Erwachsenwerden von Eden und Eric und ihr Leben in der Gegenwart als Cops war schon im ersten Band sehr düster und geheimnisvoll. In diesem Band liegt der Fokus, wie der Name schon sagt, vorrangig auf Eden, allerdings kommt auch Hades nicht zu kurz, denn Frank geht Hades Vergangenheit auf die Spur und Eden arbeitet als verdeckte Ermittlerin. 

Den Teil rund um Hades fand ich leider manchmal recht langatmig, aber er kommt einem als Figur näher und wird einem auch einfach begreiflicher. Das ist gut und beantwortet einfach auch ein paar Fragen rund um seinen Charakter. Trotzdem hätte man das meiner Meinung nach nicht in eine ganze Buchlänge packen müssen. Edens Part war diesmal schön schaurig und vorallem sehr spannend. Ich mag sie ja als Figur total gerne, weil ich sie aus psychologischer Sicht sehr interessant finde und weil sie halt total unerwartete Dinge anstellt und damit den Leser sehr überrascht. Sie ist dabei irgendwie eine gruselige Killerin, der man nicht nachts begegnen will, andererseits ist sie aber auch eine sehr menschliche Figur, die dem Leser irgendwie nahe kommt. Was ich hier jetzt bemängeln muss, hört sich vielleicht widersprüchlich an, aber auch wenn Eden in den Büchern doch meist recht menschlich rüber kommt, obwohl sie so skrupellos ist, fehlt mir manchmal doch ein bisschen die Emotionalität. Ich würde mir wünschen, dass wir noch mehr erfahren, was sie eigentlich in bestimmten Situationen genau denkt. Ich glaube dann wäre diese Menschlichkeit in ihr für den Leser noch präsenter. 

Die Autorin hat ansonsten wieder großartige Arbeit geleistet. Mir ist zwar - sowohl bei "Hades" als auch bei "Eden" - aufgefallen, dass die Autorin zum Ende hin immer einen kleinen Spannungstiefpunkt hat und die Geschichte plötzlich schwächelt. Allerdings kann sie sich immer wieder durch minikleine Wendungen am Ende retten und macht einem damit wieder richtig Bock auf den nächsten Teil. Ich bin weiterhin Eden-Fan und freu mich auf Band 3 (auch, wenn ich nicht ganz verstehe, warum der Teil "Fall" heißt. Das passt ja nicht ganz zum bisherigen Schema :D) 

Fazit:
Wieder eine düstere, aber intensive Geschichte, die einen in das Leben von Hades und auch Eden entführt. Eden ist mein absoluter Lieblingscharakter, da sie einerseits total skrupellos, andererseits aber auch sehr menschlich erscheint. Ich würde mir manchmal noch ein paar mehr Einblicke in ihre Gedanken wünschen. Obwohl auch Band 2 ein kleines Spannungstief hatte, macht das Ende Bock auf mehr. Ich gebe diesem zweiten Teil daher sehr gute 4 Sterne! :)